Streit um Bahnknotenpunkt Steindorf

In Straßwalchen (Flachgau) geht der Streit um den Bahnhof Steindorf weiter. Die SPÖ will ihn unbedingt erhalten. Im neuen Salzburger Verkehrskonzept spielt Steindorf, wo die Bahn ins Innviertel abzweigt, aber nur noch eine Nebenrolle.

Der Straßwalchener Ortsteil Steindorf hat heute rund 700 Einwohner. Historisch betrachtet ist er eine typische Siedlung, deren Entstehung mit dem Bahnbau im 19. Jahrhundert zusammenhängt. Seither ist der kleine und traditionsreiche Bahnhof ein wichtiger Umsteige-, Anschluss- und Verkehrsknotenpunkt zwischen Mattigtalbahn im nahen Innviertel und der Westbahn zwischen Salzburg, Linz und Wien.

Bahnhof Steindorf bei Straßwalchen

Linie 29/wikimedia.org

Bahnhof Steindorf: Die Garnitur, die dieselbetrieben nach Braunau fährt, ist hinten links neben dem Schnellbahnzug zu erkennen

Steindorf nur noch Nebenschauplatz?

Die Bedeutung von Steindorf soll nun aber deutlich sinken, wenn es nach Verkehrspolitikern und Bahnmanagern geht. Künftig soll dort auf der Westbahn nur noch ein Zug pro Stunde halten, statt bisher drei. Für die Straßwalchener SPÖ ist das eine Zumutung. Sie macht sich seit Monaten für den Bahnhof Steindorf stark. Kommenden Montag will sie 1.700 Unterschriften an den zuständigen Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG) übergeben. In dessen Büro versteht man die Aufregung nicht, beim Salzburger Verkehrsverbund auch nicht.

Züge aus dem Innviertel künftig bis Neumarkt

Land, ÖBB und Verkehrsverbund gemeinsam haben die Nachbargemeinde Neumarkt am Wallersee zum neuen Verkehrsknotenpunkt für die Region erhoben. Dort gebe es höhere Frequenzen von Zugpassagieren und Pendlern, Steindorf stoße längst an seine Kapazitätsgrenzen, sagen die Befürworter der neuen Pläne. Neumarkt soll dabei deutlich aufgewertet werden. Neben einem neuen Park-and-Ride-Parkplatz sollen die Züge der Mattigtalbahn aus Richtung Braunau künftig bis nach Neumarkt fahren - und eben nicht mehr nur bis Steindorf.

Die Fans des Steindorfer Bahnhofes bleiben bei ihrem Protest: SPÖ-Gemeindevertreterin Tanja Kreer befürchtet zusätzlichen Autoverkehr, wenn Pendler künftig auf fünf Minuten längere Zufahrten nach Neumarkt ausweichen müssen.

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