Fusch: Rutschender Hang bedroht Häuser

In Fusch an der Glocknerstraße (Pinzgau) ist ein Hang ins Rutschen geraten. Tonnenschwere Felsblöcke stürzten herab. Die Gemeindestraße nach Bad Fusch musste gesperrt werden, es besteht Lebensgefahr.

Nach einem Felssturz im Jahr 2004 genau an derselben Stelle war der Hang bereits um 700.000 Euro gesichert worden. 13 Jahre lang war Ruhe, nun geriet dieser Hang wieder ins Rutschen. „Zuerst habe ich gedacht, da ist eine Lawine abgerissen. Dann habe ich das den ganzen Tag beobachtet und am Nachmittag war mir klar, dass das tiefer geht und mehr ist als eine Lawine, nämlich ein Erdrutsch“, schilderte der Augenzeuge und Riegerbauer Siegfried Embacher.

„Haben damit gerechnet, dass wieder was passiert“

Der Hof des Riegerbauern liegt außerhalb der Gefahrenzone. Seine Enkelkinder konnten am Montag ihren Rodelhügel ungefährdet benützen. Doch der Hangrutsch macht dem Großvater Sorgen: „Ganz daran gewöhnen kann man sich nicht. Man muss eben immer vorsichtig sein und das Ganze im Auge behalten.“

Rutschender Hang in Fusch

ORF

Dieser Hang in Fusch ist wieder ins Rutschen geraten

„Wir haben ja eigentlich schon damit gerechnet, dass da wieder einmal etwas kommt. Durch den kalten Jänner heuer ist der Fels weiter hinein vereist. Und wenn es dann wieder wärmer wird, dann wird eben irgendetwas weggesprengt“, sagt Embacher.

Zwei Häuser mitten in Gefahrenzone

Zwei Häuser liegen mitten in der Gefahrenzone. Ein großer Felsblock wurde von einem Baum gestoppt. Die beiden Häuser darunter dürfen schon seit dem letzten Felssturz im Jahr 2004 nicht mehr dauerhaft bewohnt werden. Die Besitzer mussten ausziehen, konnten aber zumindest kurzzeitig immer wieder zu ihrem Hab und Gut.

Hangrutsch in Fusch

ORF

Diese beiden Häuser sind wieder akut bedroht

Doch auch damit ist es jetzt vorbei, bestätigte der Pinzgauer Bezirkshauptmann Bernhard Gratz. „Jetzt stehen wir wieder vor der Situation, dass Gefahr im Verzug ist. Damit ist für die betroffenen Objekte die Bauplatzerklärung erloschen“, sagte Gratz.

Gemeindestraße bleibt vorerst gesperrt

Solange der Hang so instabil ist, bleibe auch die Gemeindestraße gesperrt, bedauert der Fuscher Bürgermeister Hannes Schernthaner (ÖVP). „Der Landesgeologe erhält jeden Tag um die gleiche Zeit ein Foto. Somit kann er allfällige Veränderungen sofort erkennen. Wir hoffen, nach der Frosttauperiode, die ja das Problem ist, weil dadurch Felsblöcke ins Rutschen kommen können, die Straße wieder öffnen zu können.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Rutschender Hang bedroht Häuser

In Fusch an der Glocknerstraße ist ein Hang ins Rutschen geraten. Tonnenschwere Felsblöcke stürzten herab.

Die Straße, die nach Bad Fusch führt, würde zu dieser Jahreszeit vor allem von Skitourengehern und Jägern benützt.