Gaißau: Duell auf der Buckelpiste

Abseits des großen Medienrummels der WM in St. Moritz haben sich Sonntag in Krispl-Gaißau (Tennengau) die Artisten der Buckelpiste getroffen. 80 Nachwuchstalente aus 13 Nationen lieferten sich harte Kämpfe – mittendrin die Einheimische Katharina Ramsauer.

Ramsauer ist eine Nachwuchshoffnung für Österreichs Nationalteam auf den Buckelpisten. Sie wird mit ihrem Sport nie viel Geld verdienen und liebt ihn trotzdem. Er ist auch ein Lebensgefühl und erfordert eine sehr solide Skitechnik, gute Balance, akrobatische Fähigkeiten, viel Mut und vielleicht auch einen Schuss Verrücktheit.

Buckelpiste Katharina Ramsauer Buckel Ski

ORF

Der Oberkörper bleibt im Reich der Buckel besonders ruhig, während die Beine und das Becken wild arbeiten

„Fähigkeiten wie beim Turnen“

Katharina Ramsauer vom USV Krispl-Gaißau ist bis zu ihrem 14. Lebensjahr alpine Rennen gefahren, dann wechselte sie auf die Buckel: „Es ist die Königsdisziplin im Skifahren. Du musst sehr gut draufstehen und akrobatische Fähigkeiten wie beim Turnen.“

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Akrobatik, gute Technik nötig

ORF-Redakteur Franz Griessner hat sich auf die Ski geschwungen und die Athleten in der Gaißau beobachtet.

Dass bei diesem Sport der Bandscheibenvorfall und der Meniskusschaden geradezu vorprogrammiert sei, das stimme alles nicht, sagt Ramsauer: „Mit den Knien gibt es nie Probleme, am Anfang eher mit dem Rücken, wenn man die Technik noch nicht kann, das Rollen noch nicht beherrscht und immer ins Loch nach dem Buckel hineinfällt.“

Bergbahnen präparieren perfekt

Betriebsleiter Martin Wallmann von den Gaißauer Bergbahnen: „Ich kenne die Kathrin schon seit der Zeit, als sie noch ein kleines Mädchen war. Sie hat sich über die Speed-Rennen dann so entwickelt. Dann hat sie mich einmal gefragt, ob sie hier bei uns mehr trainieren dürfen. Dann ist aus der ersten Trainingsstrecke mittlerweile eine Rennstrecke geworden. Und jetzt haben wir einen internationalen Wettbewerb hier in der Gaißau und in Hintersee.“

Plus für krisengeplagtes Gebiet

Die Gaißau ist nun schon seit rund fünf Jahren eine wichtige internationale Basis für Buckelpistenfahrer. Katharina Ramsauer hat sich als Ziel die Olympischen Spiele von 2022 gesetzt. Ob sie die erreicht, das allein sei nicht entscheidend, sagt sie. Ihren Sport übt sie vor allem aus einem Grund aus. Sie liebt ihn.

Beste Bedingungen

Die wirtschaftlich angeschlagene Skischaukel Gaißau-Hintersee kann damit ein weiteres Argument für den von vielen in der Region angestrebten Fortbestand vorweisen. Derzeit läuft das Insolvenzverfahren. Nach anfänglichem Schneemangel gibt es in dem Gebiet seit einigen Wochen beste Pistenbedingungen.

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