Bergrettungshunde lernen spielend

In Zauchensee bei Altenmarkt (Pongau) trainieren wieder die Suchhundeführer der Salzburger Bergrettung mit ihren Tieren. Ein Schwerpunkt ist das Welpentraining für die Kleinsten. Es basiert auf moderner Wolfsforschung.

Lilly Welpe

ORF

Das Hundebaby Lilly macht spielerisch erste Erfahrungen mit dem Team

Lilly ist derzeit die Jüngste, ein Golden-Retriever-Baby mit neun Wochen. Schon als Welpe wird mit dem ganzen Team gespielt und ausprobiert. Dabei ist Lilly mit ihrem Hundeführer Franz Huttegger aus Hüttschlag erst seit einer Woche bei der Staffel: „Wenn man sieht, dass es gut läuft, dann hat man eine große Freude.“

Sehr viel Lob als Basis

Für Bergrettungshunde ist auch der Ernstfall nur ein Spiel. Sie werden darauf trainiert, ihre Aufgaben zu erfüllen und bellend einen Fund klar anzuzeigen – und sie bekommen dafür Belohnungen in verschiedenen Formen: Beißwurst aus Kunststoff, Spielzeug, Material für Bringselverweis, Streicheln, Loben, ab und zu ein Leckerli, das nicht dick macht.

Such- bzw. Lawinenhundeteam der Bergrettung bei einem Tauflug an Alouette III Hubschrauber des Bundesheeres.

Gerald Lehner

Tauflug mit Alouette III des Bundesheeres

Nur für ihre Belohnungen arbeiten die Hunde. Und genau so funktioniert jedes Team von Hund und Führer, sagt Ausbildungsleiter Herbert Deutinger: „Wir müssen Freude und wohltuende Gefühle bei den Hunden erzeugen und automatisieren, wenn sie gut arbeiten und Erfolge bei der Suche haben.“

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Auch die Welpen voll dabei

ORF-Redakteurin Isabell Gunzer hat mit Kameramann Felix Bauer den Ausbildungskurs der Bergrettungshunde besucht.

Es muss nicht nur die Suche trainiert werden, auch Tauflüge mit Hubschraubern sind wichtig. Ruhe bewahren und gleichzeitig sofort einsatzbereit sein. Das ist ein wichtiges Ausbildungsziel.

Eigene Heli-Abholpunkte für die Hunde

Lawinenhunde der Bergrettung werden in Hubschrauber verladen.

Gerald Lehner

Tschechische Wolfshündin der Salzburger Staffel auf der Schwalbenwand bei Saalfelden

Die Salzburger Bergrettung hat derzeit 36 voll ausgebildete Suchhunde für Winter- und Sommereinsätze. Es gibt für schnelle Transporte mit dem Hubschrauber zu Lawinen ein so genanntes Pick-Up-System, wenn es ernst wird. Jeder Hund lebt bei der Familie seines Hundeführers und ist ein ganz normales Mitglied im Leben dieses „Rudels“, so Deutinger:

„Alle sind Ehrenamtler“

„Unsere Hundeführer haben im Winter überall und immer ihre Hunde mit dabei – im Auto, samt der ganzen Ausrüstung. Im Notfall können sie sofort angefordert und vom Hubschrauberteam an jeweils festgelegten Aufnahmeplätzen im Tal an Bord genommen und auf eine Lawine geflogen werden. Sie sind aber immer ehrenamtlich im Einsatz und auf die Zustimmung ihrer Arbeitgeber angewiesen.“

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ORF

Erwachsener Retriever bei hoher Schule

Ab und zu muss auch der Nachwuchs seine Pausen machen. Lily schläft dann wie ein Baby im Rucksack ihres Teamchefs Franz. Sie ist schon jetzt ein Teil seines Lebens. Das Vertrauen ist wichtig, sagt Franz Huttegger: „Nur so hat man Erfolge.“ Freitag ist wieder Prüfungstag für einige größere Nachwuchshunde der Salzburger Bergrettung. Neun Tiere müssen dabei in verschiedensten Schwierigkeitsgraden ihr Geschick beweisen.

Film-Tipp: „Die Hundeflüsterer“

Mit dem Team der Salzburger Bergrettungshunde hat ORF-Redakteur Gerald Lehner vor einigen Jahren diesen aufwändigen Fernsehfilm „Die Hundeflüsterer“ gedreht, der auch international mehrfach zu sehen war. Erstmals wurde im Detail gezeigt, wie genau aus einem Hund ein Suchhund für vielerlei Einsatzbereiche wird - basierend auf moderner Wolfsforschung - hier in voller Länge via Web (30 Minuten):

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