Saalfelden: Neuer Einsiedler gesucht

Die Stadt und die Pfarre Saalfelden (Pinzgau) suchen aktuell einen neuen Einsiedler für die Einsiedelei auf dem Palfen. Er soll die in den Fels gebaute Klause heuer ab April bewohnen.

Die mehr als 350 Jahre alte Einsiedelei ist seit Herbst 2016 nicht mehr bewohnt. Zuletzt war Bruder Thomas Eremit - ein ehemaliger Gefängnisseelsorger und gebürtiger Wiener. Eine klassische Stellenbeschreibung gibt es zwar nicht, doch die Stadt- und die Pfarrgemeinde haben eine klare Vorstellung: Der Einsiedler sollte eine Verbindung zum christlichen Glauben haben und für die Pilger da sein.

Dechant Alois Moser erläuterte gegenüber der APA, welche persönlichen Eigenschaften der neue Eremit mitbringen sollte: „Wir suchen einen in sich ruhenden Menschen, der bereit ist zum Gespräch. Er soll sich nicht aufdrängen.“ Moser wird gemeinsam mit Saalfeldens Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ) den neuen Einsiedler auswählen.

Die Einsiedelei am Palfen bei Saalfelden

ORF

Die Einsiedelei am Palfen besteht seit dem 17. Jahrhundert

Ausbildung und berufliche Erfahrungen des Eremiten seien zweitrangig, Moser. Den Bewerbern müsse aber klar sein, dass sehr viele Einheimische und Gäste auf die Einsiedelei kommen - um die Aussicht zu genießen, zu beten und darüber zu reden, was sie bewegt und bedrückt.

Kapelle seit dem 17. Jahrhundert

Die natürliche Felshöhle oberhalb von Schloss Lichtenberg wurde im 17. Jahrhundert zu einer Kapelle ausgebaut. Als Unterkunft errichtete der damalige Einsiedler Thomas Pichler eine Klause im Fels. Auch heute leben die Einsiedler in dieser Klause karg und einfach. „Ohne Strom und ohne fließendes Wasser. Aber mit viel Zeit zum Gebet und zur inneren Einkehr“, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung des Stadtamtes Saalfelden. Wer nicht ohne Fernsehen, Computer und Zentralheizung auskommt, für den sei die Klause am Fuße des Steinernen Meeres nicht geeignet.

Jobangebot: Einsiedler gesucht

Es gibt kein Gehalt, dafür freie Logie hoch oben am Berg. In Saalfelden wird ein Einsiedler gesucht. „Heute leben“-Reporter Jan Matejcek berichtet.

Die Einsiedelei in Saalfelden feierte im September 2014 ihr 350-jähriges Bestehen. Sie ist eine der wenigen in Mitteleuropa, die noch von Eremiten bewohnt wird. Dort wird seit dem 16. Jahrhundert das Bildnis des Heiligen Georg, des Schutzpatrons der Tiere, verehrt. Vergangenen Herbst ist der Wiener Pfarrer und Psychotherapeut Thomas Fieglmüller nach einem Jahr als Einsiedler wieder in sein bürgerliches Leben zurückgekehrt. Zuvor wurde die Klause zwölf Jahre lang vom Benediktinermönch Raimund von der Thannen bewohnt.

Die Einsiedelei am Palfen bei Saalfelden

ORF

Der Einsiedler soll mit der Georgifeier im April in sein Amt eingeführt werden

Von April bis November bewohnt

Die „Saison“ für den Einsiedler dauert von April bis November. Während der Wintermonate ist die Klause nicht bewohnbar. Der neue Einsiedler von Saalfelden soll Mitte April bei der traditionellen Georgifeier sein Amt antreten. Die Bewerbungsfrist läuft bis 15. März 2017. Die Bewerbung sollte ein Bewerbungsschreiben sowie einen Lebenslauf und ein aktuelles Foto enthalten und per Post erfolgen - an das Pfarramt Saalfelden. „Für uns ist es wichtig, dass die Beweggründe für die Bewerbung klar ersichtlich sind“, erklärte Dechant Moser.

Links: