Jennerbahn: Projekt mit Salzburger Beteiligung

Das traditionsreiche Jenner-Skigebiet in Schönau am Königsee (Bayern) wird jetzt um 47 Millionen Euro komplett erneuert. An dem Projekt sind auch mehrere Salzburger Unternehmer federführend beteiligt.

Das Jenner-Skigebiet direkt am Ufer des Königsees hat eine lange Tradition: So fand hier am 4. Jänner 1967 das allererste Rennen des alpinen Ski-Weltcups statt. Jetzt hat nostalgische Zweier-Gondelbahn auf den Jenner aus dem Jahr 1953 endgültig ausgedient und wird ersetzt.

Weltcuprennen im Jahr 1967

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Am Jenner fand 1967 das allererste Rennen des alpinen Ski-Weltcups statt

Auf diesen Moment wurde zwei Jahre lang hingearbeitet - die symbolische Übergabe von 10,5 Millionen Euro Förderung und die Überreichung des Baubescheides. 47,7 Millionen Euro werden in zwei neue Sesselbahnen aber vor allem in die komplett Erneuerung der nostalgischen Jennerbahn investiert.

Statt der historischen Bahn wird eine Seilbahn in zwei Sektionen gebaut. Zusätzlich werden zwei in die Jahre gekommenen Sessellifte gegen Sechser-Sesselbahnen ausgetauscht. Die Tal-, Mittel- und Bergstation werden komplett neu gebaut.

Pongauer Hotelier als Motor

Als Motor steht Peter Hettegger, Hotelier aus Großarl (Pongau), hinter dem Großprojekt. Hettegger hält - gemeinsam mit zwei weiteren Pongauer Unternehmern - 61 Prozent der Anteile an der Jennerbahn. "Ohne meine Pongauer Kollegen Martin Harlander und Georg Hinterleitner und unsere Familie wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen, sagt Hettegger.

Peter Hettegger

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Hotelier Peter Hettegger ist der Motor für die Modernisierung der Jennerbahn

Notwendig war auch die enorme Förderung durch den Freistaat Bayern in Höhe von 10,5 Millionen Euro. „In Österreich gibt es für Seilbahnen leider kaum noch eine Förderung“, bedauert Hettegger. Der bayerischen Staatsministerin für Wirtschaft, Ilse Aigner, entlockt das ein Schmunzeln. „Bei uns in Deutschland wird immer gesagt, dass in Österreich besser gefördert wird. Aber ich glaube, wir müssen einfach in allen Skigebieten vernünftig investieren. Und genau das wird hier jetzt gemacht“, sagt Aigner.

Derzeitige Bahn nur noch für Nostalgiker interessant

Der museale Charakter, den die mehr als 70 Jahre alte Gondelbahn ausstrahlt, sei nur noch für Nostalgiker interessant, sagt auch der Bürgermeister von Schönau am Königssee, Hannes Rasp. „Ich bin hier als Kind immer Ski gefahren. Jetzt ist einerseits natürlich auch etwas Wehmut dabei. Aber wir sind es unseren Gästen einfach schuldig, dass wir sie auf moderne Weise transportieren und unseren behinderten Mitmenschen, dass wir sie auf den Berg bringen können. Das geht mit der derzeitigen Bahn überhaupt nicht.“

Jennerbahn

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Die derzeitige Bahn ist nur mehr für Nostalgiker interessant

Die Erwartungen sind jedenfalls so groß wie die anstehende Investition, bestätigt auch Hotelier Peter Hettegger. „Ich glaube, dass wird dann der einzige Berg sein, mit dem ich jeden Tag Geld verdienen kann.“ Doch zuvor muss gebaut werden - und zwar voraussichtlich von März 2017 bis Mai 2018. Damit wird es im Winter 2017/18 keinen Liftbetrieb am Jenner geben.

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Jenner: Großprojekt mit Salzburger Beteiligung

Das traditionsreiche Jenner-Skigebiet in Schönau am Königsee (Bayern) wird jetzt um 47 Millionen Euro komplett erneuert. An dem Projekt sind Salzburger Unternehmer federführend beteiligt.

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