Lob für Homers Ilias im Landestheater
Nicht nur Schauspieler, auch Sänger und Tänzer bevölkern die Bühne. Das Publikum war begeistert. Junge Schauspieltalente sind die griechischen Helden. Kämpfen, besiegen, Sinn, Unsinn und Missbrauch von Macht, darum geht es in der 3.000 Jahre alten Ilias.

ORF
Bühnenbild, Kostüme und Requisiten deuten auf einen wagemutigen Regisseur
„Großer europäischer Stoff“
Carl Philip von Maldeghem, Intendant des Landestheaters, hat selbst inszeniert: „Das ist ein großer europäischer Stoff. Und es ist die Geschichte eines Krieges, wie wir ihn im Moment erleben. Mich hat das fasziniert, dass so große Helden in unseren Köpfen existieren. Und wenn man sie anschaut, dann sind sie wahnsinnig menschlich und wahnsinnig kleinlich.“
Griechische Götter sind auch nur Menschen
Wut ist das zentrale Motiv dieser Produktion. Gregor Schleuning verkörpert den Superstar Achilles. Sein Zorn lässt kein vernunftgesteuertes Handeln mehr zu. Die griechischen Götter feiern ihre Partys, während die schöne Helena allen Männern den Kopf verdreht. Private und politische Fehden ruinieren die Helden.
Lob vom Publikum: „Zeitloser Stoff“
Pallas Athene greift - wie alle Götter - immer wieder ins Geschehen ein. Diese mutige Inszenierung begeistert das Publikum. Adolf Radauer aus Salzburg findet, es sei beeindruckend: „Dieses Mammutwerk auf zwei Stunden zu reduzieren und verständlich zu machen.“ Günther Löckinger sagt, das Thema Krieg sei auch heute nicht wegzudenken: „Wir haben es jeden Tag in den Medien. Und so viel hat sich seit damals nicht verändert in den letzten 3.000 Jahren.“ Und Elisabeth Huber findet: „Es war großartig, eine fantastische Leistung.“
Diese entstaubte und komprimierte Ilias-Fassung ist nun noch 15 Mal im Salzburger Landestheater zu sehen.