Pfarrer abberufen: Rüge für Ausdrucksweise

Jener Priester der Erzdiözese Salzburg, der in Mondsee (OÖ) nach einer FPÖ-kritischen Predigt abberufen wurde, wird jetzt von Erzbischof Franz Lackner gerügt: Er bedauere die „entgleisende Ausdrucksweise“ des Geistlichen, schrieb Lackner.

Erzbischof Franz Lackner

ORF

Die Kirche mische sich nicht in die Tagespolitik ein, betonte Erzbischof Lackner.

Der pensionierte Priester aus Kufstein im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg war als Aushilfe in Mondsee (OÖ) tätig - denn der dortige Pfarrer ist gerade auf Kur. Doch nach einer Predigt am Sonntag zog die Diözese Linz den Priester von der Stelle in Mondsee ab.

Der Geistliche soll nämlich in der Predigt vom vergangenen Sonntag nach Medienberichten von einer „blauen Brut“ und von „freiheitlichen Pharisäern“ gesprochen und vor der Wahl des FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer zum Bundespräsidenten gewarnt haben. Einer der Kirchgänger soll zudem Anzeige erstattet haben - mehr dazu in In Predigt FPÖ kritsiert: Pfarrer muss gehen (ooe.ORF.at; 18.11.2016).

Bedachtsame Wortwahl „dringlich anzuraten“

Erzbischof Franz Lackner kritisierte in einer Stellungnahme Freitagmittag die Vorgangsweise des Geistlichen aus seiner Erzdiözese: Kirchliche Mitarbeiter dürften sich in ihrer Funktion nicht in tages- oder parteipolitische Diskussionen einmischen, betonte Lackner. Die „entgleisende Ausdrucksweise“ des Priesters ist für den Erzbischof nicht akzeptabel: Im Kontext demokratischer Vorgänge - im Besonderen bei Wahlen - sei die bedachtsame Wortwahl „dringlich anzuraten“, so Lackner.

Lackner hatte ja bereits heuer im Frühjahr den Salzburger Weihbischof Andreas Laun öffentlich gerügt, nachdem dieser im Wahlkampf für Norbert Hofer Position bezogen hatte - mehr dazu in Rüffel für Laun nach Wahlempfehlung (salzburg.ORF.at; 20.5.2016).