Bewirbt sich Salzburg als Kulturhauptstadt 2024?
Salzburg sei ohnehin eine Weltstadt von Kunst und Kultur und braucht dazu nicht den Titel der Kulturhauptstadt - mit diesem Standpunkt spricht sich Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) gegen eine Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2024 aus.
Das Personenkomitee, vertreten von Salzburgern aus der Kultur-, Literatur- und Wissenschaftsszene, befürwortet eine Bewerbung Salzburgs und sieht darin die Chance für eine soziokulturelle Entwicklung und Impulse für Wirtschaft, Ökologie und Tourismus. Bei einer Bewerbung Salzburgs würde es nicht nur um Festspiele, Mozart oder das Weltkulturerbe gehen, sagte Tomas Friedmann vom Literaturhaus. „Es geht hier vor allem um Kultur in Form von Infrastrukturmaßnamen, sozialem Wohnbau, bis hin zur Wirtschaft und Ökologie, aber natürlich auch um Kultur und Kunst. Aber es heißt eben nicht nur Kunsthauptstadt, sondern Kulturhauptstadt.“
Konzept und Budget sind Bewerbern freigestellt
Das Konzept einer Kulturhauptstadt ist den Bewerbern freigestellt, aber die Interessenten sind angehalten EU-Kriterien einzuhalten. Wie hoch die Kosten im Falle einer erfolgreichen Salzburg-Bewerbung wären, ist schwer abschätzbar. In Graz und Linz beliefen sich die Kosten auf rund 60 Millionen Euro, wobei Land und Bund jeweils ein Drittel beisteuerten. Die Stadt müsste lediglich die Kosten für die Bewerbung übernehmen. Wie viel Geld für eine Kulturhauptstadt ausgegeben wird, bleibt den Betreibern überlassen. Die Kosten dafür werden zu je einem Drittel von Gemeinde, Land und Bund getragen von der EU kommen 1,8 Millionen.
Zeitplan für Titel „Kulturhauptstadt 2024“
Bis zum Sommer 2017 läuft die Ausschreibung für den Titel „Kulturhauptstadt 2024“. Danach haben die die Bewerber-Städte zehn Monate Zeit ihr Konzept einzureichen. In vier Jahren wird eine internationale Jury dann die Entscheidung zur Kulturhauptstadt 2024 treffen.
Die Befürworter in Salzburg überlegen auch im nächsten Jahr eine Bürgerbefragung anzuregen, um zögerliche Politiker umzustimmen.