Stadt Salzburg sucht Hilfsjobs für Asylwerber

Die Stadt Salzburg will jetzt in der eigenen Verwaltung aktiv nach mehr gemeinnützigen Hilfsjobs für Asylwerber suchen. Denn Arbeit „ist der Schlüssel zur Integration“, betont Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ).

Von Dolmetschdiensten über Mithilfe in der Altenbetreuung bis hin zur Pflege von Park- und Grünanlagen. Das Innenministerium erweiterte jüngst die Liste der Hilfstätigkeiten, die Flüchtlinge auch während ihres Asylverfahrens ausführen dürfen. Auch die Bedingungen für diese gemeinnützige Arbeit wurden in dem Katalog genauer festgelegt.

Flüchtling bei Hilfsarbeiten auf einem Friedhof

ORF

Insgesamt 32 Tätigkeiten sind den Asylwerbern erlaubt

„Einsatzgebiete gibt’s genug“

Für die Stadt Salzburg, die schon seit 2013 Asylwerber für solche Arbeiten einsetzt - etwa zum Aufräumen auf dem Christkindlmarkt - ist die Erweiterung des Katalogs durch das Ministerium ein Fortschritt. Deshalb sollen in den nächsten Monaten mehr solche Hilfstätigkeiten für Asylwerber im Magistrat gefunden werden - das betonten Schaden und Sozialressortchefin Anja Hagenauer (SPÖ) am Freitag: „Es braucht nur den Willen - Einsatzgebiete gibt’s genug, bin ich überzeugt“, sagte Hagenauer.

Das städtische Integrationsbüro soll die Jobs in verschiedenen Magistratsdienststellen organisieren. Vor allem für unbegleitete Minderjährige ab 16 soll es mehr Tätigkeiten geben - denn gerade für sie sei eine fixe Arbeitstagesstruktur wichtig, ist Hagenauer überzeugt.

Fünf Euro pro Stunde, maximals 120 Stunden Arbeit

Asylwerber können die Hilfstätigkeiten freiwillig übernehmen. Sie bekommen dafür fünf Euro pro Stunde und sind unfallversichert. Die Einnahmen werden auch nicht mehr - wie bisher - gegen das Taschengeld der Asylwerber aufgerechnet. Pro Einsatz sind insgesamt 120 Stunden Arbeit zulässig. Zwischen zwei Arbeitsblöcken müssen mindestens drei Monate Pause eingehalten werden. Die Stadt Salzburg beschäftigt heuer mehr als 130 Asylwerber für Hilfstätigkeiten. Seit 2013 seien insgesamt mehr als 500 Jobs vergeben worden, so Schaden.

Der Salzburger Gemeindeverband ist nicht so optimistisch wie die Stadt Salzburg, was die Hilfstätigkeiten angeht. Gemeindeverbandspräsident Günther Mitterer (ÖVP) hatte erst letzte Woche erklärt, dass nur wenige Hilfsjobs für Asylwerber vorhanden seien - mehr dazu in Flüchtlingshilfsjobs „nicht das Allheilmittel“ (salzburg.ORF:at; 2.11.2016).