Kinder lernen Umgang mit Hunden

Kindern die Angst vor Hunden zu nehmen und den richtigen Umgang mit den Tieren zu lernen, das sind Ziele einer neuen Aktion in Salzburg. Der Schäferhundeverein will Bissunfälle vermeiden und zeigt Kindern, wie man sich Hunde zu Freunden macht.

Er ist ein Zutraulicher und Freundlicher. Der siebenjährige Jack-Russell-Terrier Hardy wurde als Therapiehund für vorsichtige Kontaktaufnahme speziell ausgebildet. Wenn bei ängstlichen Kindern die erste Hürde mit dem kleinen Kuschler überwunden ist, dann kommt Schäferhündin „Daisy“ zum Einsatz.

Therapiehund Hund und Kind Kinder Trainer Kurs

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Der süße Hardy schaut ein bisschen besorgt auf die große TV-Kamera

„Nicht von hinten nähern, Hand als Erstkontakt“

Mit der geduldigen Schäferin Daisy soll dann vermittelt werden, wie man sich einem fremden Hund richtig nähert, sagt Trainerin Barbara Stadlbauer vom Österreichischen Schäferhundeverein: „Man sollte sich Hunden nicht von hinten nähern, sondern von vorn. Dazu sollte man ihn nett ansprechen. Er soll über die Hand Kontakt aufnehmen können. Seine Hauptorgane sind die Ohren und die Nase. Man sollte dann schauen, ob der Hund freundlich reagiert und eine Annäherung möchte. Erst dann soll man ihn streicheln.“

Fressende Hunde in Ruhe lassen

Immer wieder werden Kinder von Hunden gebissen. Nicht immer ist die Ursache ein aggressiver Vierbeiner. Große Probleme kann es geben, wenn kleine Kinder in zu große Nähe von Hunden kommen, die gerade ihre Ration fressen oder Leckerlis bekommen. Dadurch können ungewohnte Konflikte im Rahmen der „Rangordnung“ ausgelöst werden - wenn der Hund glaubt, er müsse seine Position nun behaupten. Auch vertraute Menschengruppen oder Familien sind „Rudel“ in den Augen von Hunden. Bei ihnen - und ihren Urahnen, den Wölfen - läuft die Positionsbestimmung im Rudel auch über die Reihenfolge beim Fressen.

Oft funktioniert auch die Kommunikation zwischen Hund und Kind nicht, sagt der Fachmann Robert Poschacher: „Kinder wollen mit Hunden gerne spielen, haben aber oft noch wenig Wissen, wie man sich annähert und den Kontakt aufnimmt, dass der Hund auch gut reagieren kann und nicht erschreckt wird.“

Fremde Hunde nicht gleich streicheln

Mit dem Hundebaby „Magic“ dürfen Kinder bei solchen Kursen dann noch ausgiebig kuscheln. Der achtjährige Paul ist begeistert vom neuen Wissen: „Wenn ich einen Hund treffe auf der Straße, und der knurrt, dann gehe ich einfach langsam weg. Der will gerade nicht Kontakt haben.“ Und die siebenjährige Valerie betont, man solle nicht jeden Hund gleich streicheln: „Besonders wenn man ihn nicht kennt.“

Hunde menschenfreundlich erziehen

Nicht nur Kinder sollen den richtigen Umgang lernen. Wichtig ist auch eine gute Erziehung der Tiere, um Konflikte zu vermeiden. Dabei muss nicht jeder Hund so gut ausgebildet sein wie ein Suchhund für Vermisste oder ein Polizeihund.

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Richtig Freundschaft schließen

ORF-Redakteurin Ulli Wolf hat sich den Kurs der Kinder mit den Hunden angesehen.