Zu wenig Spitalsbetten für psychisch Kranke

In Salzburgs Bergregion gebe es viel zu wenig Spitalsbetten für psychisch Kranke, sagen Fachleute. Das Krankenhaus Schwarzach (Pongau) sei überlastet. Das Land Salzburg erklärt die Probleme mit Personalmangel und weist die Verantwortung zurück.

Die Patienten im kirchlich geführten Spital Schwarzach kommen aus Pongau, Pinzgau und Lungau. Sie haben Depressionen, Angstzustände, Suchterkrankungen. In der Psychiatrischen Abteilung im Krankenhaus Schwarzach gibt es 59 Betten. Ständig müssen aber auch Notbetten auf dem Gang aufgestellt werden, sagt Primarius Marc Keglevic.

Chef wünscht sich 20 Betten mehr

Die Zahl der Patienten hat sich seit 2005 mehr als verdreifacht: „Mehr Menschen nehmen heute Hilfe in Anspruch als früher. Das ist auch Folge einer insgesamt besseren Versorgung. Wir gehen davon aus, dass wir ungefähr 20 Betten zusätzlich benötigen“, so Keglevic.

Landespolitik weist Verantwortung zurück

Das Krankenhaus Schwarzach habe sehr wohl Betten. Ein Teil davon werde derzeit aber nur für die Tagesklinik genutzt, weil es zu wenig Personal gebe, erklärt der zuständige Gesundheits- und Spitalsreferent Christian Stöckl (ÖVP) die Lage. Und dafür sei das Spital selbst zuständig. Ab kommendem Jahr würden tagesklinische Plätze wieder in stationäre Betten umgewandelt, sagt Primar Keglevic. Andererseits sei besonders die Tagesklinik bei psychisch Kranken sehr beliebt, sagen Kritiker. Wie eine mittel- und langfristige Lösung der Probleme aussehen könnte, das sei offenbar noch weiter unklar.