NS-Straßennamen: NEOS fordern Gesamtkonzept

Die Stadt Salzburg brauche dringend ein Gesamtkonzept gegen Straßennamen, mit denen Nationalsozialisten hier bis heute verherrlicht würden. Das fordern nun die NEOS. Sie wehren sich gegen Kritik der Grünen, wonach NEOS-Stadträtin Barbara Unterkofler zu wenig dafür tue.

Schilder der Thorak Straße ausgetauscht - nach Schmiererei

Gerald Lehner

Die Debatte um die Thorak-Straße beschäftigt Politiker seit Jahren. Die NEOS wollen auch andere Straßen unter die Lupe nehmen

Die NEOS verweisen neben der Thorak-Straße im Stadtteil Aigen auf weitere Straßennamen in Salzburg, die aus demokratischer Sicht sehr fragwürdig bis skandalös seien:

„Zum Beispiel die Heinrich-Damisch-Straße im Stadtteil Parsch, oder die Rene-Marcic-Straße. Die Stadtpolitik und der Bürgermeister haben die Pflicht, endlich ein Gesamtkonzept erstellen zu lassen. Mit unserer Unterstützung und Mitarbeit kann man dabei fest rechnen", sagt NEOS-Klubobmann Sebastian Huber.

„Neben Thorak auch Damisch, Marcic ...“

Anlass für diese Forderung ist die nun schon seit Jahren schwelende Debatte um die Josef-Thorak-Straße. Um diese gab es zuletzt wieder politischen Streit wegen der von unbekannten Tätern beschmierten, dann wieder erneuerten und schließlich von der Stadtverwaltung mit einer Schutzschicht gegen Schmierereien überzogenen Straßenschilder.

„NEOS schon immer gegen Rechts“

„Wir lassen uns von der grünen Bürgerliste nicht unterstellen, wir würden im rechten Eck stehen - auch nicht indirekt und sinngemäß“, ärgert sich NEOS-Politiker Huber: „Vor nicht einmal einem Jahr haben wir im Landestheater die Abendveranstaltung mit den letzten noch lebenden Zeitzeugen und Opfern der Nationalsozialisten veranstaltet. Dabei wurde natürlich der rassistische Wahn der Nazis angeprangert und erläutert.“

Huber nennt die von den NEOS eingebrachten Anträge im Stadtparlament – zum Beispiel zur Förderung von Schulklassen, Exkursionen zur Gedenkstätte des ehemaligen KZ Mauthausen sowie Führungen für die Jugend zum Thema „Jüdisches Salzburg“.

„Mit Thorak-Straße sehr unglücklich“

Der Stadtpolitiker ergänzt, die NEOS im Stadtparlament seien „natürlich auch für die möglichst rasche Umbenennung“ der Thorak-Straße in Salzburg-Aigen: „Unsere Baustadträtin Barbara Unterkofler kann aber nicht von sich aus die noch immer gültigen Straßenschilder verschwinden lassen. Das ist eine Angelegenheit des Salzburger Gemeinderats, der endlich den Beschluss fassen muss. Auch wir NEOS sind mit der Thorak-Straße sehr unglücklich."

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

Links: