Schlagwerk-Star Peter Sadlo tot

Der bekannte Solo-Schlagwerker und Mozarteum-Professor Peter Sadlo ist in der Nacht auf Freitag an den Folgen einer Operation verstorben. Der 1962 in Nürnberg geborene Sadlo war Träger zahlreicher Kultur-und Musikpreise.

„Wir trauern um eine außergewöhnliche Künstler- und Lehrer-Persönlichkeit“, teilt dazu die Salzburger Universität Mozarteum mit.

Durchbruch bei ARD-Wettbewerb 1985

2015 erhielt der Schlagwerker den mit 15.000 Euro dotierten Frankfurter Musikpreis. 2006 wurde er mit Kulturpreis Bayern ausgezeichnet, 2005 mit dem Europäischen Kulturpreis der Stiftung „Pro Europa“. Wie das Mozarteum mitteilte, habe Sadlo - „von der Presse als Jahrhundertbegabung bezeichnet“ - spätestens seit seinem 1. Preis beim renommierten „Internationalen Musikwettbewerb der ARD“ im Jahr 1985 zu den Stars seiner Zunft gezählt.

Peter Sadlo

Konzertdirektion Hörtnagel / Berlin

Sadlo

Mit 28 schon Uniprofessor

„Zu seiner Karriere als Solist, Orchester- und Kammermusiker kam die Rolle als leidenschaftlicher Pädagoge, der sein Können und seine Erfahrung an die junge Generation weitergab“, heißt es in dem Nachruf: „Als erst 28-Jähriger wurde er 1990 als Professor an die Universität Mozarteum Salzburg berufen. Seine Studierenden ließen in der Folge immer wieder mit Erfolgen aufhorchen.“

„Rhythmus wichtiger als Harmonien“

Auf seiner Website ist dieses Zitat von ihm zu lesen: „Rhythmus gehört zu der ursprünglichsten Form, sich musikalisch auszudrücken. Von Herz und Pulsschlag animiert, wurden unsere Vorfahren instinktiv dazu geleitet, diesen Urrhythmus akustisch umzusetzen und in die damalige Lebensform zu integrieren. Bis zum heutigen Tage, dem Beginn eines neuen Jahrtausends, besitzt Rhythmik oder Rhythmus im Bewusstsein des Menschen eine essentielle Bedeutung, noch weit vor Melodie oder Harmonie.“

Es begann mit Mutters Kochtöpfen

Über seine Biografie ist auf der Website zu lesen: „Der frühkindliche Radau an Mutters Kochtöpfen steht bei Peter Sadlo Pate für eine der geradlinigsten, aber auch ungewöhnlichsten, weil auf außergewöhnlichem Talent beruhenden Karrieren im Fach Schlagzeug. Im Alter von zwölf Jahren ist er Gaststudent am Meistersinger-Konservatorium in Nürnberg, dann folgt eine wegweisende Begegnung im Leben des Trommel-Talents: der Wechsel an die Musikhochschule Würzburg, wo Sadlo auf den damaligen Doyen der deutschen Schlagzeugkunst trifft, auf Siegfried Fink, der ihn nach Kräften fördert. 1982, Peter Sadlo ist gerade 20 Jahre alt, folgt seine Berufung zum Solopauker bei den Münchner Philharmonikern. Und hier begegnet Peter Sadlo zum zweitenmal einem Meister, der seinen weiteren Weg mitbestimmen wird: Sergiu Celibidache, der charismatische Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Nach anfangs vorsichtigem gegenseitigen Abtasten entsteht ein großes gemeinsames Musikverständnis.“

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