Serbe getötet: Junge Syrer gestehen

Der Tod eines 30-jährigen Serben, der am 10. Juli in der Badewanne seiner Wohnung in Salzburg erwürgt aufgefunden wurde, ist laut Polizei geklärt. Sie nahm in der Nacht auf Dienstag zwei 19-jährige Syrer fest. Sie hätten die Tat gestanden und gut vorbereitet.

Die Verdächtigen gaben laut Ermittlern an, dass sie das Opfer ausrauben wollten. Dabei habe einer der mutmaßlichen Täter den Serben in dessen Wohnung in der Elisabethvorstadt offenbar erwürgt. Einer der beiden Syrer sei als Flüchtling anerkannt, der andere ein Asylwerber. Hinweise von Nachbarn hätten letztlich den Fahndungserfolg ermöglicht. Die mutmaßlichen Raubmörder hätten ihr Opfer gekannt. Der 31-jährige Serbe sei gefesselt und misshandelt worden, so die Polizei. Die beiden Verdächtigen sollen aus der Wohnung vor allem Kleidung mitgenommen und für sich genutzt haben.

„Gute Vorbereitung auf den Überfall“

Das Duo, das schon andere Straftaten gemeinsam verübt habe, hätte sich für den Überfall gut vorbereitet, sagen die Ermittler. Bei einer Tankstelle hätten sie sich Einweghandschuhe und ein Klebeband besorgt, die sie dann auch verwendeten. „Nach einem kurzen Gespräch haben sie das Opfer gefesselt, überwältigt, misshandelt, gewürgt und getötet“, sagte Landespolizeidirektor Franz Ruf am Mittwochnachmittag bei einem Pressegespräch. Anschließend ließen sie in der Badewanne Wasser ein, gaben Waschpulver und Shampoo dazu, um Spuren zu verwischen. Dass die Leiche später in der Wanne ohne Wasser entdeckt wurde, liegt an einem undichten Stöpsel: Das Wasser floss langsam von allein ab.

Wohnung geplündert

Dann begannen die beiden Männer die Wohnung zu plündern. Sie durchsuchten die Räume, und stopften Unmengen an Kleidungsgegenständen, Schuhen, einen Rasierapparat, einen Haarföhn und mindestens ein Handy in Müllsäcke, mit denen sie das Raubgut dann aus der Wohnung transportierten. Und genau dabei wurden die beiden auch beobachtet. Denn bei den Einvernahmen im Haus in der Elisabethstraße sagten Nachbarn aus, dass sie zwei Männer mit Müllsäcken beim Verlassen des Hauses gesehen hätten und ein Bezug zur Wohnung des Toten offenkundig sei. Und einer der beiden wurde als auffälliger „Wuschelkopf“ beschrieben. Die Kriminalisten fanden am Tatort dann auch noch eine Asylkarte, auf dessen Foto ein „Wuschelkopf“ abgebildet ist. Sie gehörte dem nun festgenommen Syrer.

In Kleidung des Opfers nach Bayern gefahren

Drei Tage nach dem Tod wurde der 19-Jährige in Freilassing bei der Einreise nach Deutschland von der bayerischen Polizei gestoppt. Er sei lediglich in den falschen Zug gestiegen und deshalb irrtümlich in Freilassing gelandet, sagte er später. Bekleidet war er dabei mit Kleidung des Opfers, wie ein Abgleich der Fotos der deutschen Behörden mit Urlaubsfotos des Serben ergab. Außerdem führte er eine E-Card und eine Bankomatkarte bei sich, wobei die Bankkarte auf den Namen eines anderen 19-jährigen Syrers ausgestellt war. Die Spur zum zweiten Verdächtigen war gefunden.

Polizeibekannt nach Diebstahl

Nach und nach fügten die Ermittler dann dem Puzzle weitere Teil ein. So stellte sich heraus, dass „Wuschelkopf“ bereits zwei Tage vor dem Überfall wegen eines Diebstahles erkennungsdienstlich behandelt worden war. Und dabei war ein Foto von der Asylkarte des 19-Jährigen gemacht worden. Dabei ist eine auffällige Beschädigung an einem Eck zu sehen, wie sie dann auch bei der am Tatort gefundenen Karte entdeckt wurde. Und im Internet stießen die Ermittler auf Fotos des anderen Syrers, auf denen auch dieser Kleidung des Opfers trug. Bei Hausdurchsuchungen wurden Säcke voller Kleidung gefunden. 45 Kleidungsstücke konnten dem Opfer zugewiesen werden, sagte Karl-Heinz Pracher, der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes. Und auch bei der Festnahme trug das Duo Kleidung des Serben.

Wohnsitze der Verdächtigen in Puch und Thalgau

Schließlich erwirkte die Polizei einen Festnahmeauftrag, und in der Nacht auf Dienstag wurden die beiden innerhalb einer Stunde an ihren Wohnsitzen in Puch (Tennengau) und Thalgau (Flachgau) festgenommen. Bei der Einvernahme legten sie Geständnisse ab, sagte Ruf. Zum Motiv sagte er: „Es war ein Raubüberfall, bei dem sie den Mord in Kauf genommen haben.“ An den Vorbereitungen sei eine gewisse Vorsätzlichkeit zu erkennen.

„Vorgang lässt auf Mordabsicht schließen“

Die Täter seien auch nicht vermummt gewesen, was auf eine Mordabsicht schließen lasse. Denn die beiden mutmaßlichen Täter hätten den Serben schon vor der Tat flüchtig gekannt. Der 30-Jährige hat laut Ruf die Toiletten beim Hauptbahnhof betreut. Dabei habe er immer wieder Männer kennengelernt, die er dann zu sich nach Hause mitgenommen habe. Der Serbe hatte das Duo selbst in die Wohnung gelassen. Deshalb fanden die Ermittler keine Einbruchsspuren, obwohl die Wohnung stark durchwühlt war.

Die beiden Syrer werden noch am Mittwoch von der Polizei in die Justizanstalt Salzburg in Puch (Tennengau) überstellt.

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Umfangreiche Ermittlungen

Wegen des so genannten „Badewannen“-Mordes hat die Polizei nun zwei 19-Jährige festgenommen. Sie sollen den Mann ausgeraubt und getötet haben.

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