Bis 2100 um bis zu vier Grad wärmer

Der Klimawandel werde sich auch in Salzburg dramatisch auswirken. Davor haben Experten bei einer Fachtagung in Salzburg gewarnt. Bis zum Jahr 2100 könnte die Durchschnittstemperatur um bis zu vier Grad steigen.

Schnee im Sommer, Unwetter, Starkregen, Hochwasser, Muren, Hitzewellen, Trockenheit: Ob all das nur kurze Wetterkapriolen sind oder sich das Klima tatsächlich auch in Salzburg verändert, wird gerade in einem Forschungsprojekt untersucht, an dem auch die Universität Salzburg beteiligt ist.

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Durch den Klimawandel nehmen extreme Wetterereignisse zu, warnen Experten

Dabei wurden Klimaprognosen für die nächsten rund 80 Jahre erstellt. Dabei zeigt sich, dass die Temperaturen auch bei uns in Salzburg steigen werden, und zwar deutlich. Das Klima verändert sich, auch in Zukunft.

Im Norden des Landes nehmen Trockenperioden zu

Die Niederschläge werden in den nächsten Jahrzehnten in Summe zwar nicht nennenswert mehr, doch sie verlagern sich. Regnen wird es zunehmend im Gebirge. Im Flachgau, im Tennengau und in der Stadt Salzburg nehmen hingegen die Trockenperioden zu. Der wichtigste Punkt ist aber, dass Temperatur steigen wird - ohne zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen stark, bei entsprechenden Gegenmaßnahmen etwas weniger stark, erläutert Heimo Truhets vom Wegener Center an der Universität Graz.

„Es wird definitiv unangenehm für den Menschen. Eine Zunahme der Durchschnittstemperatur um vier Grad Celsius bedeutet deutlich mehr Hitzetage und Tropennächte. Der Hitzestress für den Menschen wird zum Teil unerträglich.“

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In vielen Ländern werden Dürreperioden zunehmen

Entscheidungsträger sollen Grundlage nutzen

Meteorologen, Geoinformatiker und Klimaforscher haben Daten erhoben und ausgewertet, welche die Grundlage für künftige Entscheidungen geschaffen haben, sagt Annemarie Lexer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien. „Da geht es zum Beispiel um Maßnahmen für den Hochwasserschutz, oder zum Beispiel, welche Maßnahmen gegen den Hitzestress - insbesondere in Städten - treffen kann.“

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Die aktuellen Daten liefern Entscheidungsträgern eine Grundlage

Klimadaten dienen als Basis für Veränderungen. Salzburger Geoinformatiker haben in der Sahelzone in Mauretanien bereits entsprechend geforscht. Dort ist man mit Hilfe der Wissenschaft schon einen Schritt weiter. So wurden etwa in Mauretanien bereits konkrete Projekte etwa im Bereich der Landwirtschaft initiiert.

Auch in Salzburg besteht Handlungsbedarf

Konkrete Projekte und Überlegungen wird es auch in Salzburg geben müssen, denn vier Grad wärmer, das ist viel. Das bringt selbst die besten Schneekanonen ins Schwitzen, um nur ein Beispiel zu liefern. Nachdenken ist also im Tourismus angesagt - und auch die Landwirte werden sich in den nächsten Jahrzehnten wohl umstellen müssen, schätzt Stefan Kienberger, Geoinformatiker an der Universität Salzburg.

„Wir wollen den Entscheidungsträgern Karten bereitstellen, die zeigen, wo es Hotspots gibt - also Punkte, wo Handlungsbedarf besteht“, sagt Kienberger.

Rössler: „Jeder muss sich selbst an der Nase nehmen“

Handlungsbedarf ortet auch Salzburgs Umweltreferentin, Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler von den Grünen. „Man kann sicher nicht weitermachen wie bisher. Es gilt, den Masterplan, den wir ja ausgearbeitet haben, auch in dieser Hinsicht konsequent umzusetzen, um die Klimaziele zu erreichen, die wir uns selbst gesetzt haben.“

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„Jeder muss sich selbst an der Nase nehmen“, sagt Umweltreferentin Rössler

Sie sei zuversichtlich, dass man sich auch Maßnahmen einigen werde, die nicht nur den jeweils nächsten Wahltermin im Auge haben, betont Rössler. „Die Lage ist dramatisch genug. Es gibt viele Maßnahmen, mit denen am besten sofort begonnen werden sollte. Das betrifft auch jeden Einzelnen von uns - in punkto Mobilität, Konsumverhalten und so weiter. Das muss man einfach immer wieder in Erinnerung rufen und mehr Bewusstsein dafür schaffen. Jeder muss sich selbst an der Nase nehmen und sich fragen, was er oder sie macht, damit es besser wird.“

Salzburg bald ein Land der Weinbauern?

Vielleicht wird Salzburg bis zur Jahrhundertwende gar zu einem Land der Weinbauern - zumindest ist es nicht ausgeschlossen, dass zu jener Handvoll an Liebhaberei-Betrieben, die es in diesem Bereich derzeit gibt, wirtschaftlich ernst zu nehmende Großbetriebe dazukommen.

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Bis 2100 um bis zu vier Grad wärmer

Der Klimawandel werde sich auch in Salzburg dramatisch auswirken. Davor haben Experten bei einer Fachtagung in Salzburg gewarnt. Karl Kern hat dort mit Experten gesprochen.

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