„Schlechtwetter-Ampeln“ kommen

Die „Stau-Ampeln“ in der Stadt Salzburg für den heurigen Sommer kommen - das ist nach der Diskussion am Donnerstag im Planungsausschuss klar. Sie ersetzen die Schlechtwettersperre der Altstadt - trotz Protesten von Kaufleuten, Wirten und NEOS.

An insgesamt sechs Stellen auf Einfahrtsstraßen in die Stadt Salzburg sind die intelligenten Ampeln montiert - unter anderem auf der Himmelreich-Kreuzung beim Outlet Center und bei den Kreuzungen auf Höhe Forellenwegsiedlung sowie bei der Schmiedingerstraße auf der Münchner Bundesstraße. Diese Ampeln sollen länger auf Rot schalten können, sobald es weiter drinnen in der Stadt größere Staus gibt. Das vereinbarten Verkehrspolizei, Land und Stadt Salzburg für verregnete Sommertage. An diesen Tagen kommen besonders viele Touristen aus allen Teilen des Landes, um die Stadt zu besuchen.

Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) verteidigt diese Lösung: „Es ist klüger auch für den Alltags- und Wirtschaftsverkehr, wenn wir am Rand dosieren und den Zusammenbruch in der Stadt auf diese Weise verhindern können.“ Wenn die Ampeln aktiviert sind, wird das auf LED-Tafeln an der Autobahn und an den Einfahrtsrouten angezeigt - verbunden mit dem Hinweis auf die Park&Ride-Plätze.

Padutsch kann Ampeln im Alleingang verordnen

Donnerstagnachmittag wurde die umstrittene Ampellösung im Planungsausschuss vorgestellt und diskutiert. Gegenstimmen habe es dabei kaum gegeben, sagen Sitzungsteilnehmer - so auch nicht von ÖVP-Klubchef Christoph Fuchs.

Die Ampeln sollen jetzt per Verordnung für die beiden Sommermonate Juli und August aktiviert werden können. Es soll aber laufend überprüft werden, wie gut der Einsatz der Pförtner-Ampeln funktioniert - im Betrieb würden noch Erfahrungswerte gesammelt. Im Herbst soll es dann eine Bilanz geben.

Massive Kritik des NEOS und von Kaufleuten

Der Altstadtverband wehrt sich hingegen vehement gegen die Ampeln. Das Modell sei auch für Lieferanten, Handwerker und Mitarbeiter von außerhalb der Stadt unzumutbar. Die Altstadtkaufleute fordern stattdessen ganzjährige und direkte Busverbindungen von den Park-and-Ride-Parkplätzen zum Stadtzentrum.

„Der Vorschlag von Verkehrsstadtrat Padutsch wird das sommerliche Stauproblem in der Stadt Salzburg nicht ansatzweise lösen", sagte am Donnerstag dazu NEOS-Verkehrssprecher Lukas Rößlhuber: „Diese Politik der allerkleinsten Schritte ist nicht zielführend. Der Vorschlag ist konzeptlos. Anstatt jährlich eine andere Idee aus der Mottenkiste zu holen, wäre Johann Padutsch besser beraten, endlich ein ausgereiftes und mehrheitsfähiges Verkehrskonzept auf den Tisch zu legen.“

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