Kunst und Kultur trotz knapper Kasse

Wer wenig Geld hat, soll trotzdem Kunst und Kultur genießen dürfen. So lautet seit zehn Jahren das Motto der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“, die von mehr als 70 Kultureinrichtungen in Stadt und Land mit Gratis-Eintritten unterstützt wird.

Für mehr als essen, trinken und wohnen reicht das Geld bei 54.000 Salzburgern oft nicht. Sie leben derzeit unter der Armutsgrenze und haben pro Monat weniger als 1.160 Euro zur Verfügung. Diesen Menschen will die Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ helfen.

„Es betrifft jeden siebten Salzburger. Menschen, die sich im Moment einen Besuch von Kunst- und Kulturveranstaltungen nicht leisten können, weil sie unterhalb der Armutsgrenze verdienen. Dazu gehören Alleinerzieher und Mindestpensionisten“, sagt Reinhold Tritscher von der Aktion „Hunger auf Kunst & Kultur“.

Gratis ins Kino, Theater oder Konzert

Mit dem „Hunger auf Kunst und Kultur“-Kulturpass ist Kunstgenuss in Salzburg gratis. Das Angebot reicht von den Salzburger Festspielen bis zum Theater im Pinzgau. Die Kosten tragen die Kultureinrichtungen selbst. 2.300 Menschen haben das Angebot im Vorjahr genutzt, es könnten aber viel mehr sein.

„Nur weil man finanziell arm ist, ist man nicht geistig arm. Im Gegenteil, man ist interessiert an Kunst und Kultur weil das zentrale Aspekte des menschlichen Lebens beinhaltet. Das macht es für die Leute auch interessant“, sagt Thomas Randisek vom Dachverband Salzburger Kulturstätten.

Kulturpass

ORF

Kostenlose Kulturangebote auch für Schulen

Neuerdings wird der Kulturpass auch an Schulen ausgegeben. Fünf Pässe stehen jeder Schule zur Verfügung. Anonym, können Lehrer damit den Gratiseintritt für betroffene Schüler verwenden. Denn rund 30 Prozent der Schüler kommen aus einem sozial schwachen Elterhaus und können die Eintrittsgelder für Theater- oder Museumsbesuche kaum aufbringen.

In der Schule geht es um lustbetonten Spracherwerb. „Veranstaltungen, die so in Hallein und Salzburg angeboten werden sind doch relativ teuer und unsere Kinder können sich das nicht in jedem Fall leisten“, sagt dazu die Direktorin der Volksschule Hallein-Stadt, Rosa Bock.

Erhältlich ist der Kulturpass in vielen sozialen Einrichtungen wie Frauenhäusern oder oder eigenen Ausgabestellen. „Es gibt 17 Ausgabestellen in Stadt und Land Salzburg, zum Beispiel die Caritas, den katholischen Familienverband oder die LAUBE“, sagt Brigitte Buchacher von der Aktion „Hunger auf Kunst & Kultur“

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Kunst und Kultur trotz knapper Kasse

Der Kulturpass ermöglicht Menschen mit geringem Einkommen gratis Kulturgenuss.