Tobi-Reiser-Adventsingen: Name bleibt

Nachdem ein Gutachten über die Nazi-Vergangenheit von Tobi Reiser für heftige Debatten sorgte, ist jetzt auch das nach ihm benannte Adventsingen in der Diskussion. Das werde aber nicht unbenannt werden, sagen die Verantwortlichen.

Am Dienstag distanzierte sich der Salzburger Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) - gestützt auf das Gutachten von Oliver Rathkolb - von dem Salzburger Volksmusiker Tobias Reiser. Den nach ihm benannten Landespreis soll es künftig nicht mehr geben - mehr dazu in: Land distanziert sich von Tobi-Reiser-Preis (salzburg.ORF.at; 17.5.2016.

„Nach gleichnamigem Sohn benannt“

Das Tobi-Reiser-Adventsingen in der Aula soll auch in Zukunft so heißen. Denn eigentlich sei das Adventsingen nach dem Sohn von Tobi Reiser, Tobias Reiser, benannt, sagt Josef Radauer, künstlerischer Leiter des Tobi-Reiser-Adventsingens: „Wir sind Freunde vom jungen Tobias Reiser. Wir haben mit ihm viel Zeit verbracht. Den alten Tobi Reiser habe ich selbst nur als Hirtenkind erlebt.“

Tobi Reiser senior, Gründer des Salzburger Adventsingens

ORF

Die Vergangenheit von Tobi Reiser und seine Mitgliedschaft in der NSDAP sorgen für massive Kritik. Das Land Salzburg distanziert sich nun von ihm und den nach ihm benannten Preis

Volksmusik soll im Vordergrund stehen

Beim Tobi-Reiser-Adventsingen gehe es um echte Volksmusik. Und die sei auch bei Tobi Reiser im Vordergrund gestanden, auch als Mitglied der NSDAP, sagt Radauer. Er sei damals ein junger Mensch gewesen, der von der Idee begeistert war, so wie Millionen andere auch begeistert waren. Sie hätten die Ausmaße aber nicht gesehen. Eine Umbenennung des Adventsingens sei für ihn deswegen kein Thema.

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