Glücksspiel: Viele illegale Automaten

In Salzburg gibt es - trotz Verbots - sehr viele illegale Spielautomaten. Das bestätigen Finanzpolizei und eine aktuelle Glücksspiel-Untersuchung einer Wiener Beratungsfirma. Die Automaten bringen ihren Besitzern viel Geld.

Über die Zahl der Automaten in Salzburg ist man uneins - zwischen 300 und 600 werden genannt. Die Ignaz-Harrerstraße und das Bahnhofsviertel gelten als Hochburgen der illegalen Spielautomaten. Das Risiko für die Betreiber lohnt sich: Ein einziger Automat bringt zwischen 2.000 und 10.000 Euro pro Monat, und zwar steuerfrei, heißt es von der Finanzpolizei.

Seit Anfang 2015 fast 300 Automaten beschlagnahmt

Sie hat seit Anfang 2015 zwar knapp 300 Spielautomaten in Salzburg beschlagnahmt, doch es sei ein Kampf des Staates gegen Windmühlen, beklagt der Leiter der Finanzpolizei in Salzburg, Peter Weldy. „Wir erscheinen natürlich unangemeldet. Die größte Hürde für unsere Kontrollorgane ist aber immer noch, sich überhaupt Zutritt zu den Lokalen zu verschaffen. Es gibt fast kein Lokal mehr, wo nicht Kameras installiert sind. Es werden Sicherheitsschleusen installiert und ohne Gesichtskennung oder Gesichtskontrolle kommt man fast nicht mehr hinein.“

Einen Schlosser zum Aufbohren der Tür darf die Finanzpolizei nur rufen, wenn man sicher ist, dass im betreffenden Lokal illegale Automaten in Betrieb sind, bedauert Weldy. „Von außen sieht man das ja nicht, denn meist ist alles verklebt und verdunkelt. Man muss umfangreiche Observations-Vorarbeiten leisten, um sicher gehen zu können.“

Auch hohe Geldstrafen schrecken Betreiber nicht ab

Wenn Automaten beschlagnahmt werden, stehen meist binnen weniger Tage wieder neue da. Hohe Geldstrafen schrecken die Betreiber auch nicht ab - die meisten haben Firmensitze in Osteuropa, und das Eintreiben des Geldes dort ist mühsam.

Acht Mitarbeiter hat die Finanzpolizei in Salzburg im Einsatz, ergänzt Weldy. „Man müsste eigentlich fast täglich unterwegs sein. Doch beim Spektrum an Aufgaben, die die Finanzpolizei hat, können wir andere Bereiche nicht vernachlässigen.“

„Salzburg Hochburg illegaler Glücksspielautomaten“

Die Verfasser der jüngsten Glückspielstudie - die Wirtschaftsberater „Kreutzer, Fischer und Partner“ aus Wien nennen Salzburg allerdings österreichweite Hochburg illegaler Glücksspielautomaten.

Links:

• Polizei schließt zwei Glücksspiellokale (salzburg.ORF.at; 24.4.2015)
• Härte gegen illegales Glücksspiel gefordert (salzburg.ORF.at; 10.4.2015)
• Glücksspiel: Wirtschaft fordert Lockerung (salzburg.ORF.at; 5.4.2015)