Salzburger im Himalaya getötet

Der bekannte Salzburger Geograf, Berg- und Skiführer Peter Schatzl ist im Himalaya von Nepal beim Sturz in eine Gletscherspalte tödlich verunglückt. Das wurde Montag bekannt. Er war einem breiten Publikum als Organisator des Salzburger Lawinenkolloquiums bekannt.

Bergführer Peter Schatzl im Himalaya getötet

privat

Peter Schatzl schrieb seine Dissertation über sozial verträglichen Bergtourismus, der strukturschwachen Regionen hilft

Der 42-jährige Salzburger befand sich laut Angaben aus Nepal auf einer Erkundungstour beim vergletscherten Pass Mingbo La (ca. 5.817 Meter) und beim West Col im Khumbu Himalaya unweit des Mount-Everest-Massivs, als der Unfall geschah. Schatzl hatte dabei keine Gruppe von Wanderern oder Bergsteigern geführt.

Den Tod des staatlich geprüften Berg- und Skiführers - und früheren ehrenamtlichen Bergretters der Ortsstelle Grödig (Flachgau) - hat Montag auch das Münchner Reise-Unternehmen Hauser Exkursionen bestätigt. Schatzl arbeitete für dieses immer wieder als Reiseleiter und Bergführer bei Trekkingtouren und Kulturreisen in Asien. Der promovierte Geograf hätte ab 5. Mai wieder eine Reise nach Tibet für Kunden der Firma führen sollen.

Bergführer Peter Schatzl im Himalaya getötet

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Schatzl bei einer privaten Tour im Gebiet des Mont Blanc in den Westalpen

Unweit des Mera Peak verunglückt

Der Unfall geschah am Donnerstag, 28. April 2016. Die Todesnachricht kam nun erst mit einigen Tagen Verspätung über die Hauptstadt Kathmandu nach Europa, weil sich die Unfallstelle in einer noch immer abgelegenen und strukturschwachen Region Nepals befindet, die nur in mehreren Tagesmärschen erreichbar ist. Schatzl soll sich mit einem befreundeten Einheimischen vom kleinen Bergvolk der Sherpas auf einer Erkundungstour unweit des 6.462 Meter hohen Mera Peak befunden haben - einem bei Europäern und Amerikanern beliebten Berg südlich des Mount Everest. Die beiden wollten beim sehr hochgelegenen Pass Mingbo La und beim West Col im Gebiet des benachbarten Achttausenders Makalu einen Zustiegsweg erkunden. Der Salzburger ist dabei verunglückt. Die näheren Umstände und die genaue Ursache des Unfalles sind noch nicht bekannt. Der Leichnam wurde mittlerweile nach Kathmandu gebracht. Er soll dort eingeäschert worden sein, hieß es aus Nepal.

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Gerald Lehner

Schatzl führt als Erster in der Spur eine Gruppe der Universität Salzburg auf die Marbachhöhe bei Maria Alm-Hinterthal (Pinzgau)

Organisator des Lawinenkolloqiums

Der Salzburger Bergprofi war auch als Organisator, Vortragender und Moderator des Lawinenkolloqiums der Universität Salzburg bekannt. Dabei wurde einem breiten Publikum viel Fachwissen vermittelt, wie und mit welcher Notausrüstung man im Winter auf Skitouren unterwegs sein sollte.

Schatzl war als Geograf auf Hochgebirge und Tourismus spezialisiert. Er arbeitete auch als Tutor und Lehrbeauftragter für Schnee- und Lawinenkunde an der Uni Salzburg.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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