Preise für Zirbenholz verdreifacht

Der Preis für Zirbenholz hat sich binnen fünf Jahren verdreifacht. Nicht zuletzt weil das seltene Holz sich laut einer Studie des Grazer Humanresearch-Instituts auf die Herzschlagfrequenz positiv auswirkt, ist die Nachfrage enorm gestiegen.

Das weiche Holz ist aber auch wegen seines wohlriechenden, typischen Aromas beliebt. Gerade einmal ein halbes Prozent des gesamten in Österreich verarbeiteten Holzes stammt von der Zirbe. Die Bäume wachsen erst in einer Höhe ab 1.500 Metern, in Salzburg zum Beispiel im Lungau und an der Grenze zur Steiermark und zu Kärnten.

Jahrzehntelang galt Zirbenholz als altmodisch und wurde vor allem für Bauernstuben verwendet. „Erst in den letzten Jahren haben Designer begonnen, sich für Zirbenholz zu interessieren“, sagt der Direktor des Holztechnikums Kuchl, Johann Blinzer.

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Bett aus Zirbenholz

„Beruhigende“ Holzbetten lösen Zirbenboom aus

Die beruhigende Wirkung, die der Zirbe zugeschrieben wird, hat die Nachfrage nach Zirbenbetten sehr gefördert und den Preis für Zirbenholz beträchtlich in die Höhe getrieben, sagt Tischler-Innungsmeister Herbert Sigl. „Wir haben vor fünf Jahren für einen Rundholz-Kubimeter Zirbe zwischen 100 und 150 Euro bezahlt. Heute zahlen wir 350 bis 500 Euro dafür“, sagt Sigl. Seine Kollegen hätten zwar die Produktion für zwei Jahre gekauft, länger könne man aber nicht vorsorgen, das braucht sehr viel Platz und muss auch richtig gelagert werden, sagt Sigl.

Auch Fachschulen wie das Holztechnikum in Kuchl verwenden immer mehr Zirbenholz in der Ausbildung, denn „Zirbenholz ist sehr weich und wird gerne für Schnitzereien verwendet. Es ist gut mit Handwerkzeugen zu bearbeiten und daher das ideale Einstiegsholz zum Üben und Bearbeiten“, sagt Blinzer.

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Zirbenwald im Salzburger Land

Waldbesitzer horten ihre Zirben wie Schätze

Ein weiterer Umstand, der den Preis für Zirbe in die Höhe treibt, ist das Verhalten etlicher Waldbesitzer. Sie halten Zirbenholz bewußt zurück und erzeugen so einen künstlichen Engpass, sagt Johannes Schwarzenberg vom Waldbesitzerverband Salzburg. „Wenn ein Bauer Zirben hat, ist das seine Sparkassa. Da wird oft 40, 50 Jahre nicht geschlägert. Ein Bauer, der Zirben hat, weiß, dass er eine ganz wertvolle Aktie hält,“ sagt Schwarzenberg. Auch der Baum selbst macht sich rar, denn Zirben wachsen langsam und können frühestens nach 250 bis 300 Jahren geerntet werden.

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Zirbenholzpreise explodieren

Die wachsende Beliebtheit des Holzes und die Zurückhaltung der Waldbesitzer haben zu einer Verdreifachung der Preise für Zirbenholz geführt.

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