Tumulte wegen nächtlichen Halal-Fleischverbots

Nach Streit und lautstarkem Protest in einer Unterkunft in Unken (Pinzgau) müssen sich sechs Asylwerber eine neue Bleibe suchen. Zu später Stunde war es wegen eines fahrenden Händlers von Halal-Fleisch zu einem Tumult gekommen.

Es war 23.00 Uhr an einem Abend der vergangenen Woche, als der fahrende Händler vor der Asylwerber-Unterkunft in Unken aufgefahren sein soll. Das wurde erst jetzt bekannt. Der Händler bot zum Beispiel spezielles Halal-Fleisch von Tieren an, die nach islamischen Glaubensvorschriften geschlachtet wurden. Das teilte das Büro der zuständigen Landesrätin Martina Berthold (Grüne) auf ORF-Anfrage dazu mit.

Doch die Heimleitung soll dem Händler und seinen potenziellen Kunden gesagt haben, um diese Tages- bzw. Nachtzeit sei kein Verkauf mehr möglich. Der Mann wurde nicht ins Haus gelassen – auch aus Rücksicht auf die Nachbarn im Dorf. Das wollten einige Asylwerber nicht hinnehmen.

Lautstarker Protest mit Konsequenzen

Es kam zu einem Tumult. Einige sollen sogar vor dem Gemeindeamt protestiert haben. Die Lage beruhigte sich dann wieder. Die sechs Männer einschließlich des Wortführers dürfen künftig nicht mehr in Unken wohnen. Aus welchen Ländern die Männer kommen, das wurde bisher vom Land Salzburg nicht mitgeteilt. Für sie sollen nun andere Unterkünfte gesucht werden.

Anrainer informiert

Insgesamt 45 Asylwerber sind in Unken in einem ehemaligen Hotel untergebracht. Der Anrainerbeirat wurde vor einigen Tagen über den Vorfall und die Folgen informiert.

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