Mehr Beschwerden über Web-Kriminelle

Immer mehr beschweren sich bei der Polizei über angebliche Internet-Kriminalität. Die Zahl der Beratungsgespräche, die die Salzburger Polizei führt, ist stark gestiegen. Knapp zwei Drittel haben aber nichts mit Internet-Kriminalität zu tun.

Ein kurzer Klick auf den falschen Dateianhang in einer E-Mail und schon haben Kriminelle Zugriff auf Fotos, Passwörter oder persönliche Daten - Das ist die Horrorvorstellung für viele Internetnutzer. Doch die Angst davor scheint größer, als sie sein müsste. Denn zwei Drittel der vermuteten Internetdelikte, sind gar keine. Manche Salzburger glauben zu voreilig, Opfer eines Internetangriffs geworden zu sein.

Salzburger sensibler: Kuriose Anfragen

In Beratungsgesprächen bei der Polizei bekommen die Beamten teils kuriose Vermutungen zu hören. So sei etwa eine Frau zur Polizeiinspektion gekommen mit der Bitte „an möge ihren Mercedes durchsuchen, weil er gehackt ist und teilweise nach rechts zieht. Sie vermutet ein Cybercrime-Delikt“, sagt Wolfgang Haim, Informationstechnologe bei der Salzburger Polizei.

Polizist am Laptop

ORF

Polizei: „Präventionsarbeit zeige Wirkung“

Die Präventionsarbeit von Polizei und Medien hätten die Salzburger sensibler gemacht. Außerdem sei es Vielen mittlerweile nicht mehr peinlich Anzeige zu erstatten, vermutet Haim. Die häufigsten Delikte, die tatsächlich etwas mit Internet-Kriminalität zu tun haben, betreffen momentan den „Polizei-Trojaner“. Dabei werfen die vermeintlichen Beamten ihren Opfern Straftaten vor und drohen mit der Sperre ihres Computers, sollten diese kein Geld überweisen. Ähnlich häufig seien Anrufe von angeblichen Computer-Kundendienstmitarbeitern. Die Anrufer geben sich als Mitarbeiter namhafter IT-Unternehmen aus, bieten ihre Hilfe bei „Computerproblemen“ und versuchen so beispielsweise an Passwörter zu gelangen.