Grüne gegen Veranstaltung der „Grauen Wölfe“

Die Salzburger Grünen sprachen sich am Freitag gegen eine am Sonntag in Henndorf (Flachgau) geplante Veranstaltung der türkischen „Grauen Wölfe“ aus. Sie verstehen nicht, warum die Gemeinde ihre Halle an „Ultranationalisten“ vermietet.

Experten würden die „Grauen Wölfe“ als faschistische Organisation einstufen, empörte sich der grüne Landtagsabgeordneter Simon Hofbauer. Für nicht Eingeweihte sehe die Einladung in die Wallerseehalle nach einer unverdächtigen türkischen Kulturveranstaltung aus - allerdings werde unter dem Deckmantel der Kultur politische Propaganda gemacht, so Hofbauer: „Eigentlich hat diese gefährliche Organisation nichts in einer öffentlichen Veranstaltungshalle verloren.“ Er wundere sich, warum die Gemeinde Henndorf am Wallerseee ihre Halle an die Gruppierung vermiete.

Grüne fordern Einsatz des Verfassungsschutzes

Hauptredner und Ehrengast sei Cemal Cetin, der Präsident der Europäisch-Türkischen Föderation, des Dachverbands der „Grauen Wölfe“, erklärte der Grüne: „Ebenfalls mit dabei ist die Tanzgruppe des Linzer Vereins Avrasya, der wiederholt negative Schlagzeilen machte. Erst jüngst wurde der Verein aus dem Linzer Integrationsbeirat geworfen, weil ein Mitglied mit dem faschistischen Wolfsgruß im KZ-Mauthausen posierte.“

Der Verfassungsschutz solle im Falle von rechtsextremen und antisemitischen Aussagen in der Wallerseehalle entsprechende Konsequenzen ziehen, forderte Hofbauer. Die als rassistisch geltenden „Grauen Wölfe“ stehen der rechtsnationalistischen türkischen Partei MHP nahe.

Polizei: Es liegt nicht Negatives vor

Die Salzburger Polizei plane wegen der Veranstaltung in der Wallerseehalle keine besonderen Maßnahmen zu ergreifen, betonte eine Polizei-Sprecherin gegenüber der APA: Das Landesamt Verfassungsschutz halte eine Gefährdungseinschätzung nicht für notwendig, weil nichts Negatives vorliege. Auf der Homepage der Wallerseehalle ist für Sonntag eine Veranstaltung unter dem Titel „Kultureller Abend“ eingetragen.