Dschihadisten bleiben vorerst in Puch

Jene beiden Dschihadisten, die in Puch-Urstein (Tennengau) in Haft sitzen, bleiben vorerst dort. Die französische Justiz stellte bisher kein Auslieferungsansuchen. Über die Hintergründe der beiden Männer schweigen die offiziellen Stellen.

Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) hatte am Gründonnerstag bestätigt, dass das Duo Kontakte zu den Attentätern von Paris und Brüssel hatte. Die französischen Behörden haben den 28-jährigen Algerier und den 34-jährigen Pakistaner im Visier. Französische Beamte seien mehrmals zu Befragungen in Salzburg gewesen.

Justizwachebeamter beim Aufschließen des Hafttraktes in einem Gefängnis

APA/Barbara Gindl

Die beiden Männer bleiben vorerst in Puch-Urstein in Haft

Das Duo war von Syrien bis nach Griechenland mit jenen Männern unterwegs, die sich im November vor dem Fußballstadion in Paris in die Luft gesprengt hatten. Und über diese gibt es Verbindungen zu den Attentätern von Brüssel. Polizei-Insider berichten, dass die vier in Syrien beauftragt worden seien, Terroranschläge in Europa zu verüben.

Noch kein Auslieferungsantrag gestellt

Zwei Männer kamen bis Paris durch, die beiden, die in Salzburg in Haft sitzen, wurden wegen gefälschter Pässe in Griechenland aufgehalten. Nach vier Wochen durften sie weiterreisen. Im Auffanglager nahe der Autobahn in Salzburg fielen sie tatsächlichen Flüchtlingen auf, die der Polizei entscheidende Tipps gaben. Ein Einsatzkommando hatte dann die Männer im Dezember festgenommen.

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Dschihadisten bleiben vorerst in Salzburg

Die beiden mutmaßlichen Dschihadisten mit möglichen Kontakten zu den Attentätern von Paris und Brüssel bleiben in Salzburg in Haft.

Trotz aller Befragungen stellte die französische Justiz bisher jedoch keinen Auslieferungsantrag. Der Grund dafür ist nicht bekannt. Die Männer bleiben somit vorerst in Salzburg, möglicherweise wird ihnen hier der Prozess gemacht. Im Gefängnis Puch-Urstein sind sie voneinander getrennt untergebracht, haben aber Kontakt mit anderen Häftlingen.

Die Salzburger Polizei hat schon seit Herbst eine eigene Ermittlungsgruppe zur Terrorismusbekämpfung. Diese war es auch, die die Festnahme der mutmaßlichen Dschihadisten dirigierte.

Derzeit sechs Personen wegen Terrorverdachts in Haft

Insgesamt sitzen derzeit sechs Personen unter Terrorverdacht in Salzburg in Haft. Die Polizei beobachtet zehn weitere Männer intensiv. Akut gehe aber von niemandem Gefahr aus, heißt es aus Ermittlerkreisen. Der Algerier und der Pakistani seien in puncto Gefährdung Ausreißer gewesen.

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