Kirche protestiert gegen Asylpolitik

Mit einer außergewöhnlichen Aktion protestiert die Erzdiözese Salzburg gegen die ihrer Ansicht nach „rigorose" Flüchtlingspolitik: Im Salzburger Dom wird die Osterkerze mit Stacheldraht umwickelt“, kündigt Erzbischof Franz Lackner an.

„Zum Zeichen, dass mit den Geringsten auch Christus leidet, und als Protest gegen die Schließung der Grenzen bevor legale Wege der Migration nach Europa geöffnet werden, werden in der Erzdiözese Salzburg Osterkerzen in den Kirchen mit Stacheldraht umwickelt“, teilte die Erzdiözese am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Initiator der Aktion ist der Sprecher des Erzbischofs in Asylfragen, Pfarrer Alois Dürlinger. „Angesichts tausender Menschen in Not können wir nicht schweigen, wenn Österreich nicht einmal ein Prozent an Asylsuchenden im Verhältnis zur Bevölkerung aufgenommen hat“, erklärte Dürlinger beim Priestertag im Borromäum in der Stadt Salzburg vor etwa 160 Geistlichen.

Zur Todesstunde Jesu sollen Kirchenglocken läuten

Es mache betroffen, wenn Österreich laut einer Aussage der Innenministerin zu einer Festung ausgebaut werden soll, kritisierte Dürlinger. Der Pfarrer kündigte eine weitere Protestaktion an. Er will in der Pfarrkirche St. Veit (Pongau) am Karfreitag um 15.00 Uhr zur Todesstunde Jesu, wenn auf der ganzen Welt die Kirchenglocken schweigen, alle Glocken läuten lassen.