Kunstmarkt: Trend zu Erstklassigem

Wer mit Kunst handelt, der muss Erstklassiges im Angebot haben, um gute Geschäfte zu machen. Das ist ein Fazit der Aussteller auf der Messe Art&Antique in Salzburg. Denn bei nicht so prominenten Stücken gibt es Rückgänge.

Der Weltkunstmarkt verzeichnet zurzeit einen Rückgang von sieben Prozent. Nach dem extremen Wachstum der letzten Jahre sei eine Abkühlung eingetreten, hieß es in einer Studie bei einer der größten Kunstmessen der Welt, der TEFAF in Maastricht.

„Bei Mittelware Rückgänge“

Bei der Messe Art&Antique in der Salzburger Residenz will aber niemand davon etwas wissen. Das Interesse der Besucher an Schmuck und Kunstgegenständen sei groß, die Residenz bis zum Ostermontag ein Treffpunkt für Kunstsammler. „Bei der Mittelware, bei der Dekorationsware, bei den nicht ganz so tollen, musealen Stücken ist mit Sicherheit ein Rückgang festzustellen“, betont einer der Aussteller, der Wiener Kunsthändler Herbert Giese. „Es ist vor allem das Erstklassige gesucht - und nur das macht Preise.“

"Aufstieg der Skifahrer" des Tiroler Malers Alfons Walde

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„Der Aufstieg der Skifahrer“ von Alfons Walde ist mit rund einer Million Euro eines der teuersten Bilder auf der Art&Antique

Der Grund: „Die Sammler sind gescheiter geworden - durch die vielen Ausstellungen, die vielen Publikationen, durch den lange anhaltenden Boom am Kunstmarkt ist das Niveau der Sammler, ist das Niveau des Angebots, ist die Notwendigkeit, erstklassige Dinge anzubieten, gestiegen“, so Giese. Bei Kunst zähle jetzt vor allem die Qualität - mit großen Namen wie Ferdinand Georg Waldmüller, Alfons Walde, Arnulf Rainer, Maria Lassnig, Gustav Klimt und Egon Schiele.

Geschäft mit der Kunst

Hochklassiges findet nach wie vor zahlungskräftige Kunstkäufer. Das berichtet Renate Lachinger.

Zahlungskräftiges Publikum

Eines der teuersten Exponate in Salzburg ist Alfons Waldes Bild „Aufstieg der Skifahrer“ aus dem Jahr 1933: Rund eine Million Euro kostet dieses Gemälde. Und das Osterfestspiel-Publikum sei so zahlungskräftig, dass solche Preise auch bezahlt würden, betont der Linzer Kunsthändler Walter Freller: „Es ist hier schon einige Male vorgekommen, dass wir ganz spontane Festspielgäste gehabt haben, die sich einfach in ein Bild verliebt haben und gesagt haben: Das will ich.“

Auch Pop Art steht seit Jahren hoch im Kurs. Mit Arbeiten von Andy Warhol lassen sich Spitzenpreise erzielen. Die Kunsthändler machen aber ebenso mit Ferdinand Waldmüller große Gewinne. Bis zu 400.000 Euro muss man für ein Gemälde bezahlen.

Messe bis Ostermontag

Die Messe "Art&Antique Residenz Salzburg“ ist bis Ostermontag, 28. März geöffnet - täglich zwischen 10.00 und 18.00 Uhr. Die Tageskarte kostet 13 Euro, für Schüler und Studenten ist der Eintritt gratis.

Erstmals auch antike Stücke

Erstmals kann man bei der Art&Antique auch archäologische Schätze erwerben. Diese sind bei den Sammlern durchaus gefragt. „Am Verkauf mangelt es mir nicht“, sagt der Wiener Kunsthändler Christoph Bacher. „Wahrscheinlich liegt es daran, dass der Antikenmarkt ein konsolidierter Markt ist. Die Preise sind vernünftig, sind nicht spekulativ. Möglicherweise ist es auch deshalb der Grund, dass auf der TEFAF weniger gekauft wurde, weil die Menschen von diesen explodierenden Preisen, die nicht abschätzbar sind, etwas angeödet sind. Das ist bei der Antike überhaupt nicht der Fall.“

Kunstmesse "Art&Antique" in der Salzburger Residenz

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Bei Kunstmesse in der Residenz werden große Summen bewegt

Und auch Kunst aus China ist im Aufwind und sorgt für starke Umsätze im Kunsthandel: „Wir sind jetzt schon sehr zufrieden. Wir haben bis jetzt fünf Bilder verkauft - und es gibt viele Anfragen. Es wird eine sehr gute Messe werden“, sagt der Wiener Kunsthändler Josef Schütz.

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