Streit um Drohnen-Abschuss geht weiter

Der Konflikt zwischen Max Mayr-Melnhof und dem Verein gegen Tierfabriken geht in die nächste Runde. Nachdem der Unternehmer nach einer Gatterjagd im Dezember von Tierschützern mehrfach angezeigt worden war, hat nun Mayr-Melnhof Anzeige erstattet.

Der Verein gegen Tierfabriken hat Großgrundbesitzer Max Mayr-Melnhof bereits im vergangenen Dezember nach dessen Gatterjagd in der Antheringer Au wegen Sachbeschädigung und Tierquälerei angezeigt. Vergangene Woche folgte dann noch eine Anzeige wegen Nötigung gegen den Salzburger Unternehmer.

Nun geht dieser in die Offensive. Er habe nichts illegales gemacht, sagt Mayr-Melnhof: „Unsere Familie ist keine Streit-Familie, aber wir sehen uns gezwungen jetzt juristisch dagegen vorzugehen, einfach aufzuzeigen, dass wir nicht illegal agieren.“

„Das sind illegale Methoden“

Die Vorgehensweise und die Anschuldigungen der Tierschützer würden mittlerweile auch sein privates Umfeld sehr belasten, sagt Mayr-Melnhof. Er hat nun den Tierschutzverein und dessen Obmann, Martin Balluch, ebenfalls angezeigt, unter anderem wegen Verleumdung und auch wegen Besitzstörung. Die Tierschützer waren am Tag der Gatterjagd ja mit einer Drohne über seinen Grund geflogen, um Bilder aufzunehmen.

„Primär geht es um eine Besitzstörung und in weiterer Folge auch um eine Verleumdung, dass unser Name und auch meine Person beschmutzt werden. Die Besitzstörung ist nicht, weil ich nicht möchte, dass unsere ‚Machenschaften‘ - wie es gesagt wird - gefilmt werden, sondern einfach, dass das illegale Methoden sind. Und wir wissen nicht, wie weit das noch geht. Das ist eine sehr persönliche Sache, die in erster Linie nicht nur die Jagd betrifft, sondern eigentlich jeden Menschen in Österreich.“

„Ja, Jäger schossen auf Drohne“

Dass bei der Jagdveranstaltung in weiterer Folge auf die Drohne geschossen wurde, bestätigt Mayr-Melnhof am Dienstag: „Nach Recherchen unter allen Leuten, die dort waren, muss ich bestätigen, dass die Drohne von mir bekannten Personen abgewehrt wurde. Es war nicht die Absicht diese Drohne zu zerstören oder herunter zu schießen, sondern es geht darum, mit den geringstmöglichen Mitteln eine Gefahr abzuwehren und das haben meine Leute gemacht und dazu stehe ich auch.“

Wildschwein

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Jagd auf Wildschweine an zwei Tagen im Jahr

An zwei Tagen im Jahr macht Mayr-Melnhof in seinem Gatter in der Antheringer Au Jagd auf die Wildschweine. Auf einer Fläche von 500 Hektar wird dann für vier bis fünf Stunden pro Jagdtag geschossen. „Das ist umgerechnet eine Fläche von 700 Fußballfeldern und bei solch einer Gatterjagd sind nie mehr als maximal 20 Schützen dabei“, so der Salzburger Unternehmer. Dass die Wildschweine dort nicht artgerecht bejagt würden, wie es in der Anzeige wegen Tierquälerei heißt, sei einfach unwahr.

Das Gatter war 1983 bewilligt worden, weil die Schäden in den landwirtschaftlichen Kulturen durch die Wildschweine immer massiver geworden waren, betont Mayr-Melnhof. Wildschweine habe es dort schon immer gegeben, sie seien nie extra für das Gatter gezüchtet worden.

Jetzt ist erst einmal die Staatsanwaltschaft mit ihren Ermittlungen am Zug. Ob es zu einer Anklage gegen Mayr-Melnhof bzw. gegen die Tierschützer kommen wird, steht noch nicht fest.

Carina Schwab, salzburg.ORF.at

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