SPÖ-Kritik: „Hygiene in SALK mangelhaft“

Die Salzburger SPÖ hat am Montag angeblich schlechte hygienische Zustände in den Landeskliniken angeprangert. SPÖ-Chef Walter Steidl bekam Dokumente zugespielt, aus denen eine hohe Keimbelastung hervorgeht.

Keime auf Türklinken, Lichtschaltern, Nachtkästen und in Bädern, die höchstens in einer Toilette zu finden sein sollten, schwirrten offenbar in den Zimmern herum. Schuld sei die mangelnde Reinigung, sagt Steidl.

Die Toilette auf einer Autobahn-Raststätte sei sauberer als so manche Sanitäranlage im Salzburger Krankenhaus, sagte SPÖ-Chef Walter Steidl am Montag. Er legte entsprechende Dokumente und Bilder vor. Sie stammen von Patienten, die sich an Steidl gewandt haben, und zeigen einigen Schmutz in Patientenzimmern.

Spitals-Hygieniker üben in internem Brief Kritik

Die Dokumente kommen aus dem Spital selbst. Einerseits ist das ein interner Brief, in dem Krankenhaus-Hygieniker schwere Kritik an der Reinigung üben. Das Personal spreche oft kaum Deutsch und verstehe die Einschulungen nicht. Teilweise putze es offenbar schlampig. Dies sollen Routine-Untersuchungen auf Bakterien belegen, bei denen der gewünschte Wert teilweise um das 20-fache überschritten wurde. Fäkalkeime fanden sich auch auf Patiententischen. Ein und derselbe Putzfetzen müsse für Toilette und Zimmer herhalten, sagen die Kritiker.

SPÖ-Chef Walter Steidl will nun den Rechnungshof prüfen lassen, wie es wirklich um die Hygiene bestellt ist. „Ich bin zwar kein Mediziner. Aber wenn es um die Hygiene schlecht bestellt ist, dann liegt es auf der Hand, dass Patientinnen und Patienten in Gefahr sind - gerade, wenn sie frisch operiert sind“, sagt Steidl. Ärzte im Spital haben die Zustände am Montag bestätigt. Wirklich gefährlich seien die gefundenen Keime aber nicht, heißt es.

„Auslagerung an private Firma war ein Fehler“

Die Spitals-Reinigung ist seit dem Jahr 2012 an eine private Firma ausgelagert. Diese Entscheidung hat damals die Koalition aus SPÖ und ÖVP getroffen. Das sei ein Fehler gewesen, räumte Steidl am Montag ein. Er will die Reinigung wieder in die Klinik eingliedern.

Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) entgegnete in einer Reaktion, die Rückmeldungen der meisten Patienten seien mit einer durchschnittlichen Schulnote von 1,45 sehr gut. Dass es immer wieder einzelne Probleme gebe, sei aber allen bewusst. Derzeit arbeitet Stöckl mit dem Spital an einer Reform. Besonders sensible Bereiche könnte demnach künftig wieder Eigenpersonal reinigen.

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