Wassermangel setzt Kraftwerken zu

Fehlender Regen des letzten halben Jahres verringert die Produktion von „sauberem“ Strom massiv. Große und kleine Kraftwerksbetreiber klagen über enorme Einbußen. Bei Flusskraftwerken beträgt der Verlust bei der Grundlast bis zu 50 Prozent.

Sogar beim künstlich regulierten Almkanal im Umland und in der Stadt Salzburg wird der enorme Wassermangel deutlich. Hier floss das Wasser am Freitag 20 Zentimeter tiefer als sonst.

„Ein Drittel des Normalbetriebs“

Für kleine Stromerzeuger wie Günther Deisl in Hallein (Tennengau) sind diese Zustände ein großes Problem: „Bis zum Sommer hatten wir genug Wasser. Aber dann ist es drastisch eingebrochen. Ich schätze, dass wir jetzt 30 Prozent von dem Wasser haben, das nun normal wäre.“

Wassermangel setzt Kraftwerken zu

ORF

Kraftwerk der Salzburg AG

Die zwei Kaplan-Turbinen von Deisl produzieren gerade einmal halb so viel Strom wie in besseren Jahren. Am Kraftwerksunterlauf sprudelt sonst das Überwasser munter wieder in den Fluss. Derzeit gibt es dort keinen Tropfen.

„Drei Cent/kWh sind ein Almosen“

Zum Wassermangel kommen die niedrigen Strompreise, sagt Deisl: „Das ist das große Problem der Kleinkraftwerke. Es werden noch sehr viele zusperren. Wir bekommen derzeit drei Cent pro Kilowattstunde. Ich wiederhole: drei Cent. Das ist ein Almosen, ob du ein kleines Kraftwerk besitzt oder ein großes. Es muss sich etwas ändern, so geht es nicht weiter.“

Wann kommt Regen oder Schneeschmelze?

Auch den Betreibern von größeren Flusskraftwerken geht es seit Monaten nicht besser, wie Gerald Tscherne, Kraftwerke-Chef der Salzburg AG schildert: „Unsere Einbußen waren 2015 über das Jahr bei zehn Prozent. Es gab aber Monate mit Rückgängen von 25 bis 30 Prozent.“

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Sauberer Treibstoff fehlt

Sechs Monate mit extrem wenig Regen haben extremen Wassermangel zur Folge, der großen und kleinen Kraftwerken zu schaffen macht.

Den Großproduzenten gelingt es aber, besser als den Kleinen, mit dem Wassermangel umzugehen: „Durch den laufenden Ausbau der Wasserkraft und anderer erneuerbarer Energiequellen können wir die Erzeugung für unsere Kunden gut ausgleichen“, sagt Tscherne.

Wann ergiebiger Regen oder die Schneeschmelze die Flusskraftwerke in Salzburg wieder so richtig brummen lässt, das steht derzeit in den Wolken. Denn auch im Hochgebirge liegt derzeit noch immer äußerst wenig Schnee.

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