Mikl-Leitner: „Null Toleranz“ bei Übergriffen

Auch in Salzburg hat es in der Silvesternacht sexuelle Übergriffe gegeben. Mittlerweile trafen bei der Polizei einige Anzeigen ein. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kündigte am Donnerstag „Null Toleranz“ bei sexuellen Übergriffen an.

Mikl-Leitner betonte angesichts der sexuellen Übergriffe auf Frauen auch in Salzburg, dass die Polizei „jedem einzelnen Fall entschlossen und mit null Toleranz nachgehen“ werde.

„Eines steht jedenfalls fest: Wir Frauen lassen uns sicher keinen Millimeter in unserer Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum einschränken“, erklärte Mikl-Leitner in einer schriftlichen Stellungnahme. Nach den sexuellen Angriffen auf Frauen in der Silvesternacht in Köln hatte am Donnerstag auch die Salzburger Polizei von mehreren Vorfällen in der Stadt Salzburg berichtet.

Kickl: „Schweigen der Gutmenschen“

Darüber empört zeigte sich in einer Aussendung auch FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl. Er ortete ein „Schweigen der dauerempörten Gutmenschen“. Es müsse wohl erst „der Schock verdaut werden, dass sich unter den mit ‚Refugees welcome‘-Schildern begrüßten überwiegend illegalen Zuwanderern auch einige befänden, die Frauen offenbar als Freiwild sehen“, meinte Kickl.

Die Aufregung über massenhafte sexuelle Attacken auf Frauen zu Silvester in Köln ließen in den letzten Tagen in Deutschland die Wogen hochgehen - mehr dazu in Köln: Fall lässt Wogen hochgehen (news.ORF.at; 6.1.2016).

Übergriffe auf dem Residenzplatz

Auch in Salzburg gibt es ähnliche Meldungen bei den Behörden: Bei der Staatsanwaltschaft angezeigt wurde unter anderen ein 23-jähriger Syrer, der laut Polizei zuerst eine junge Frau aus Bayern in der Salzburger Innenstadt sexuell belästigt und dann Feuerwerkraketen auf eine 17-Jährige abgeschossen haben soll. Die 17-Jährige wurde am Bauch leicht verletzt.

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Sexuelle Übergriffe auch in Salzburg

In den vergangenen Wochen sind mindestens fünf Salzburgerinnen sexuell belästigt worden, mutmaßlich von Zuwanderern. Das hat die Polizei am Donnerstag bestätigt.

Montag und Mittwoch gaben dann weitere Frauen bei der Salzburger Polizei an, dass sie Opfer sexueller Übergriffe in der Neujahrsnacht gewesen waren: Eine 22-Jährige sagte, dass sie auf dem Residenzplatz von Mitgliedern einer Männergruppe bedrängt und unsittlich berührt worden sei und ihr das Handy gestohlen worden sei. Die Männergruppe habe aus acht bis zehn Personen ausländischer Herkunft bestanden, so die 22-Jährige. Nach ihnen wird gesucht.

Silvesterparty auf dem Residenzplatz in der Stadt Salzburg

ORF

Einige Frauen zeigten sexuelle Übergriffe bei den Silvesterfeiern in der Salzburger Altstadt an

Ebenfalls auf dem Residenzplatz wurde eine 58-Jährige von einem 28-jährigen Afghanen sexuell belästigt. Die Frau meldete den Fall am Donnerstag, der 28-Jährige wird jetzt angezeigt. Mittwochabend langte per E-Mail eine ähnliche Anzeige bei der Polizei ein - hier werde jetzt ermittelt, so das Landeskriminalamt. In der Nacht auf Mittwoch nahm die Polizei zudem einen 24-jährigen Afghanen vor einem Salzburger Innenstadtlokal fest. Er soll eine 28-Jährige sexuell belästigt haben. Die Türsteher hielten den Mann fest, bis die Polizei kam.

Staatsanwaltschaft: Keine dramatische Häufung

Aus der Staatsanwaltschaft in Salzburg heißt es, dass es sich um keine dramatische Häufung handeln dürfte. Die Vorfälle seien keinesfalls vergleichbar mit jenen in Köln.