Mehr Flüchtlinge wollen Asyl in Österreich

Monatelang war Salzburg für die allermeisten Flüchtlinge nur die letzte Durchgangsstation vor dem Ziel Deutschland. Doch mittlerweile stellen bereits 20 Prozent der Flüchtlinge, die nach Salzburg kommen, hier auch Asylanträge.

„Asyl Austria only“ steht am Eingangstor der Halle Ost der ehemaligen ASFINAG-Autobahnmeisterei in Salzburg-Liefering. Hier sind jene Flüchtlinge untergebracht, die in Österreich bleiben wollen und deshalb in Salzburg einen Asylantrag stellten.

Flüchtlinge in Notquartier

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Im Notquartier in Salzburg-Liefering stellen immer mehr Flüchtlinge einen Asylantrag für Österreich

Iraker, Iraner, Afghanen „bleiben hier“

Die Zahl der Asylanträge stieg zuletzt deutlich - vielleicht auch wegen der einsetzenden Kälte, sagt der Salzburger Magistratsdirektor Martin Floss: „Möglicherweise liegt es daran, dass die Mobilität sinkt bei dieser Wettersituation. Die Menschen haben tausende Kilometer Flucht hinter. Zudem es ist nun so, dass auch in Deutschland klar kommuniziert wird, dass zum Beispiel Iraner, Afghanen, Iraker dort wenig Chancen auf Asyl haben. Und diese Menschen bleiben nun hauptsächlich hier.“

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Mehr Flüchtlinge wollen in Österreich bleiben

Weil Deutschland bei den Asylkriterien strenger wird, stellen immer mehr Flüchtlinge in Salzburg einen Asylantrag für Österreich.

Kritik an kaum belegten Bundes-Aufnahmezentrum

Die in aller Eile geschaffenen Notquartiere in der alten Autobahnmeisterei sind aber nur mit Notbetten ausgestattet, haben keine Dusche und kaum Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Stadt Salzburg sieht das als menschenunwürdig und als Problem.

Gleichzeitig habe der Bund in seinem Flüchtlings-Erstaufnahmezentrum im ehemaligen Hotel Kobenzl am Gaisberg wegen baulicher Mängel nur ein Drittel der Räume belegt, heißt es vom Magistrat. Der Umbau dort hätte am 24. September beginnen können. Dass die Räume noch immer nicht bezugsfertig sind, versteht Magistratsdirektor Floss nicht: „Warum es so lange dauert, kann ich nicht beurteilen. Tatsache ist: Unserem Informationsstand nach wird das Kobenzl frühestens in den ersten beide Dezemberwochen bezugsfertig sein. Es fehlen noch Brandabschnittsbildungen, die Sicherheitsbeleuchtung wird nächste Woche errichtet, Brandabschottungen sind noch nicht errichtet - es fehlen noch sicherheitstechnische Belange.“

Das ehemalige Hotel Kobenzl am Gaisberg in der Stadt Salzburg, Erstaufnahmezentrum des Bundes für Flüchtlinge

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Das Erstaufnahmezentrum des Bundes im Ex-Hotel Kobenzl ist laut Magistrat nur zu einem Drittel belegt

Schnellere Umbauten möglich

Dass es auch schneller gehen kann, zeigt die Stadt Salzburg vor: So wurde in der ehemaligen Autobahnmeisterei in Liefering in zwei Wochen Bauzeit eine Treppe ins Obergeschoss einer der alten Hallen fertiggestellt. Damit wurden Räume geschaffen, die für Flüchtlinge zur Verfügung stehen.

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