Immer mehr Frauen meiden Pille

Aus Skepsis gegenüber Hormonen meiden immer mehr Frauen die Pille. Das führe auch zu immer mehr unnötigen Schwangerschaftsabbrüchen, beobachtet der Salzburger Gynäkologe Christian Fiala.

Vegan - also ohne tierische Bestandteile - soll das Verhütungsmittel nach dem Willen Vieler sein. Immer mehr Frauen wollen ihren Körpern keine Fremdstoffe zuführen, berichtet der Leiter der Salzburger „Gynmed“-Ambulanz in den Landeskliniken, Christian Fiala. Die Pille enthält Laktose. Das tierische Casein ist in Kondomen. Am meisten verunsichert seien Frauen aber wegen Präparaten, die Hormone beinhalten.

„Hormone sind weder gut noch schlecht“

Diese - wie Fiala sie nennt - Hormonangst nehme zu. Das Argument vieler Frauen: wenn das Essen möglichst antibiotika- und hormonfrei sein soll, warum dann den eigenen Körper damit vollpumpen. „Da besteht ein grundlegendes Missverständnis. Hormone sind weder gut noch schlecht. Man muss sie natürlich richtig dosieren. Wenn man dem Körper etwas mitteilen möchte - zum Beispiel, dass er nicht jeden Monat einen Eisprung macht - dann ist es am sinnvollsten, man verwendet die Sprache des Körpers. Und das sind eben Hormone“, sagt Fiala.

„Viele unnötige Schwangerschaftsabbrüche“

Auch der aktuelle Verhütungsreport aus Österreich widmet sich diesem Thema. „Als Folge dieser Pillenangst verhüten viele Frauen wenig oder schlecht. In anderen Ländern wie England, Frankreich oder auch Schweden haben wir schon gesehen, dass dies dann logischer Weise zu einer Erhöhung an Schwangerschaftsabbrüchen führt, die vollkommen unnötig ist. Denn wirksame Alternativen zur hormonellen Verhütung gibt es nicht“, betont Fiala.

Links: