Austria Salzburg: Es fehlt das Geld

Die Zukunft von Austria Salzburg wird Tag für Tag düsterer. Neben den sportlichen und infrastrukurellen Problemen sind es vor allem die finanziellen Schwierigkeiten, die den violetten Traum vom Profifußball beenden könnten.

Die Austria steht sportlich auf einem Abstiegsplatz und für die Kassenschlager gegen Innsbruck oder den LASK fehlen das Stadion und damit auch die geplanten Einnahmen. Auch die Bundesliga wird wahrscheinlich eine weitere Geldstrafe aussprechen. Außerdem sprengte der Umbau des Stadions im Salzburger Stadtteil Maxglan alle finanziellen Möglichkeiten der Austria. Die Million, die die Stadt Salzburg für die Tribüne und die Flutlichtanlage bereit gestellt hatte, reicht bei Weitem nicht aus um die anfallenden Kosten abzudecken.

Mitglieder, Fans und Sponsoren sollen aushelfen

Mitglieder, Fans und Sponsoren sollen jetzt mithelfen, das mehrere 100.000 Euro tiefe Loch zu stopfen, sagte Vorstandsmitglied Gerhard Stöger. Er hoffte auch auf weitere politische Unterstützung. Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) entgegnete allerdings, dass er keine Lösung parat habe. Es sei „aussichtslos“, dass der Gemeinderat einer weiteren Förderung zustimmen würde. Auch das Land wird die Austria vermutlich nicht finanziell unterstützen. Außerdem darf die Mannschaft nicht in das Stadion nach Kleßheim ausweichen.

Austria Stadion in Maxglan

ORF

Der Umbau des Austria Stadions in Maxglan sprengte das Budget des Fußballvereins

Auch in der Liga regt sich Widerstand

Zehn Jahre nach der Gründung hat die Salzburger Austria zwar eine Mannschaft in der Bundesliga, trotzdem sind die Zukunftsaussichten düster. Der LASK-Trainer Oliver Glasner sagte, dass er es Schade fände, dass der Österreichische Fußball in der zweithöchsten Spielklasse in so eine Situation kommt. „Und das nicht wegen irgendwelcher Wetterkapriolen, sondern weil es kein Stadion gibt.“ Sein Wort hat Gewicht in der Liga: Der 41-Jährige absolvierte mehr als 500 Spiele für die SV Ried, startete dann bei Red Bull an der Seite von Roger Schmidt seine Trainerkarriere und soll jetzt den LASK nach oben bringen.

„Suppe vor der Saison eingebrockt“

Selbst die kühnsten Optimisten waren schon vor dem Saisonstart skeptisch, ob die provisorischen und amateurhaften Umbauten in Schwanenstadt für die Lizenz der Austria reichen. Die Bundesliga drückte dann ein Auge zu und wurde wieder einmal eines besseren belehrt. Schwanenstadt ist Geschichte, das investierte Geld weg, die Lizenz in Gefahr, die Gegner sauer. Oliver Glasner nahm deshalb auch die Bundesliga in die Pflicht: „Ich denke, dass haben wir uns alle gemeinsam und die Liga vor der Saison eingebrockt.“ Es sollte schon vorher klar sein, wo Spiele stattfinden können. Wenn jetzt nicht Außergewöhnliches passiere, wie ein Schneesturm oder ein Erdbeben, dann sollte man spielen. Das Versäumnis umfasse auch den Bereich der Lizenzierung, erklärte Glasner.

Austria hat nicht die Infrastruktur

Die Bundesliga machte in Salzburg in den letzten Jahren immer wieder schlechte Erfahrungen. Zuerst mit dem SV Grödig und einem Fußballplatz, der anfangs für die Ansprüche in der Liga untauglich war und jetzt mit der Austria, die zwar den Ehrgeiz, die Mannschaft und die Ambitionen für den Profifußball hätte, aber nicht die Infrastruktur.

Für die Austria ist der Spieltermin am 24.November die Deadline. Da muss es klappen, sonst ist es mit den Profiambitionen des Vereins vermutlich vorbei.

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