Asylkrise: Gegnerische Demonstrationen

In Freilassing hat die „Alternative für Deutschland“ (AFD) am Samstag gegen die – aus ihrer Sicht - „verantwortungslose Politik der deutschen Regierung“ demonstriert. Gegendemonstranten forderten „anständigen Umgang mit Flüchtlingen“.

Demo Freilassing AFD und Gegendemo

ORF / Hannelore Hopfer

Samstagmittag in Freilassing: Gegendemonstranten zur AFD-Kundgebung

Ungefähr tausend Menschen haben laut Polizei bei der AFD-Demo vor dem Freilassinger Rathaus teilgenommen. Diese machten ihrem großen Ärger gegenüber der deutschen Bundesregierung Luft. Sie forderten rigorose Kontrollen an den Grenzen und die Abweisung von Asylsuchenden bzw. Migranten, die keine Flüchtlinge seien.

AFD-Demo fast doppelt so groß

Mit ca. 600 Teilnehmern kleiner war laut Polizei die Kundgebung der AFD-Gegner. Viele gehören zu Organisationen des gemäßigt linken bis christlichen Spektrums aus Oberbayern und dem grenznahen Salzburg bzw. Oberösterreich. Gefordert wurde auf dieser Seite ein „menschenwürdiger Umgang mit Flüchtlingen“. Protestiert wurde gegen „Rassismus“ und „Menschenfeindlichkeit“. Der Dachverband der freien Salzburger Kulturstätten hatte auch zur Teilnahme aufgerufen.

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Demo & Gegendemo friedlich
TV-Reportage aus Freilassing von ORF-Redakteurin Hannelore Hopfer

Es waren sehr viele Polizisten zu sehen, die beide Gruppen auseinanderhielten, berichtete ORF-Reporterin Hannelore Hopfer aus der oberbayerischen Grenzstadt. Über die genaue Zahl ihrer Einsatzkräfte hielt sich die deutsche Polizei bedeckt.

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Sehr gegensätzliche Meinungen

Es gab auf der einen Seite Transparente, auf denen beispielsweise stand: „Flüchtlinge herzlich willkommen“, „Mitmenschlichkeit statt Rassismus“, „Keine Grenzen, keine Nationen, nur Menschen“ etc. Und bei den gegnerischen Anhängern der AFD stand beispielsweise: „Neuwahlen jetzt“ oder „Merkel verspielt unsere Zukunft“. Beide Demos verliefen ruhig. Die Gruppen verkündeten ihre Meinungen, und die Polizei stand dazwischen.

Abfertigung wegen Demos unterbrochen

Die deutsche Bundespolizei übernahm am Samstagvormittag bei der Einreise rund 30 Asylsuchende pro Stunde. Am Nachmittag war die Abfertigung wegen der beiden Demos in Freilassing unterbrochen.

Es wurde erwartet, dass die Unterbrechung der Abfertigung von Asylsuchenden und Migranten zwei bis drei Stunden dauert, weil die deutschen Polizeikräfte in Freilassing bei den beiden Demonstrationen gebunden waren. Die Pause sei aber angesichts des derzeit „eher geringen Flüchtlingsaufkommens“ verkraftbar, hieß es aus Salzburg.

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