Asylkrise: Töne aus Bayern rauer

Beim Thema Flüchtlinge werde die Töne aus Bayern rauer. In der aktuellen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung droht Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) den Österreichern offen, Asylsuchende direkt an der Grenze zurückzuweisen.

Derzeit kommen etwa 1.000 Asylsuchende und Migranten pro Tag nach Salzburg, um nach Deutschland weiter zu reisen. Johannes Greifeneder, Sprecher der Stadt Salzburg, nennt die Abläufe am Grenzübergang Freilassing „völlig geordnet“, und die Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden sei „bestens“. Die Reisenden würden in Gruppen von den Bayern übernommen, registriert und zugeteilt.

Flüchtlingsgruppe auf dem Bahnsteig am Salzburger Hauptbahnhof

ORF

Salzburger berufen sich auf Merkel

Der Sprecher der Stadt Salzburg sieht aktuelle Debatten und politische Streitereien im großen Nachbarland so: Dass der bayerische Innenminister Hermann „nun Öl ins Feuer“ gieße und „zündle“, sei seit Tagen Programm der bayerischen CSU gegen den Kurs von Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel.

Immer stärkere Kritik an Merkel

Die deutsche Bundeskanzlerin hat sich Donnerstagabend in einer deutschen Talkshow bei Moderatorin Anne Will neuerlich und ausdrücklich zu ihrem flüchtlingsoffenen Kurs bekannt. Die Kritik an dieser Position wird in Deutschland allerdings von Tag zu Tag stärker - auch in Merkels Partei CDU. Mittlerweile üben auch leitende Kräfte der deutschen Sozialdemokraten heftige Kritik an Merkels Kurs.

Greifender: „Drohung Bayerns geht ins Leere“

Grenzsache sei auch in Deutschland immer noch Bundessache, betont der Salzburger Johannes Greifeneder. Die Drohung Münchens, Flüchtlinge zurückzuweisen gehe also ins Leere, solange Berlin seinen Kurs beibehält. Der Sprecher der Stadt Salzburg geht davon aus, dass es keine Zurückweisungen geben werde, bis die angekündigten Hotspots für Flüchtlinge an der EU-Außengrenze errichtet sind.

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