Streichkonzert an Schulen: Sparkurs nur heuer

Durch einen Rechenfehler und die nicht mehr tolerierten Stunden-Überschreitungen mussten nach Schulbeginn insgesamt 320 Stunden gestrichen werden. Freifächer fielen weg, unverbindliche Übungen sollen aber erhalten bleiben.

Betroffen sind vor allem die Freifächer: zwei Wochen nach Schulbeginn fielen Schwimmen, Handball, vertiefender Sprach- oder Musikunterricht an vielen Gymnasien dem Sparstift zum Opfer. Claudia Dörrich von der AHS-Lehrergewerkschaft erklärte, dass ansonsten nichts mehr übrig geblieben sei: „Wir müssen uns an Teilungszahlen halten und das ist auch gut so. Das sind Stunden, die man einsparen kann.“

Schule Klassenzimmer

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Freifächer wie Schwimmen fallen dem Sparstift zum Opfer

Wo gespart wird, kann Schule selbst entscheiden

Jeder Schule ist es selbst überlassen, wo sie Stunden einspart. An einige Schulen wurden nachträglich auch Klassen zusammengelegt, um die unverbindlichen Übungen für die Schüler erhalten zu können. Denn damit kann man vieles auch für die Zukunft austesten: „Wo liegen meine Interessen, wo ist auch das Feuer bei mir drinnen - das darf nicht verloren gehen“, sagte Dörrich. Was von viele Eltern und Lehrern als pädagogischer Kahlschlag gesehen wurde, sei aber eine sehr wohl gerechtfertigte Sparvorgabe des Unterrichtsministeriums, erklärte Landesschulratspräsident Johannes Plötzeneder. Er beschwichtigte auch gleichzeitig: „Von der Dimension her bitte ich aber schon zu bedenken, dass wir hier von 0,5 Prozent aller Stunden an einer Stunde sprechen, die hier zur Disposition stehen.“

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Streichkonzert an den Schulen

320 Stunden mussten gestrichen werden, vor allem Freifächer fallen dem Sparstift zum Opfer.

Lehrer werden nicht abgebaut

Lehrer brauchen aber keine Angst haben, wegen des Sparkurses ihren Job zu verlieren, versprach Plötzeneder: „Es wird zu keinen Entlassungen kommen, denn sehr viel findet da im Überstunden-Bereich statt.“ Es gebe nur eine einzige Lehrkraft, die die Anfordernisse für eine Anstellung noch nicht hat, die jetzt noch nicht verlängert wurde. Aber selbst da werde man schauen, dass man noch etwas machen kann, sagte Plötzeneder.

Das Unterrichtsministerium wird auch künftig bei Stundenüberschreitungen eine Null-Toleranz-Strategie fahren. Mit Umschichtungen wie sie in diesem Jahr notwendig waren, rechnete Plötzeneder im kommenden Schuljahr nicht mehr. Er war überzeugt, dass die im kommenden Frühjahr geschätzten Schülerzahlen nicht mehr so großzügig ausfallen werden wie in den vergangenen Jahren - diese falschen Zahlen hatten mit einigen Rechenfehlern eines Computerprogramms zum falschen Stundenkontingent geführt.

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