Asyl: Abweichende Quotenrechnungen

Der Bund führt das Land Salzburg mittlerweile mit einer Quote von weniger als 84 Prozent bei Unterbringungen von Asylsuchenden. Damit sei Salzburg bundesweites Schlusslicht. Landesrätin Martina Berthold (Grüne) spricht dagegen von mehr als 100 Prozent.

Die Differenz zwischen der Darstellung des Bundes und ihrer Sicht erklärt Asyl-Landesrätin Berthold gegenüber dem ORF so: „Es gibt Landesquartiere und Bundesquartiere. Zu denen zählen zum Beispiel die Zelte in der Alpenstraße. Und das Quartier in der Schwarzenbergkasere ist auch ein Bundesquartier. Dadurch ergeben sich diese unterschiedlichen Berechnungen.“

Berthold sagt, mit dem Bund sei vereinbart, „dass nur Quartiere, die nicht winterfest sind, nicht in die Quote des Landes eingerechnet werden.“

Nutzt Bund sein Durchgriffsrecht?

Die grüne Politikerin betont, die Container in der Schwarzenbergkaserne und die kommende Unterbringung in der Kaserne Riedenburg müssten deshalb in die Quote Salzburgs eingerechnet werden: „Derzeit haben wir 100,9 Prozent. Die Zahlen schwanken täglich.“ Sie gehe davon aus, der Bund sein neues Durchgriffsrecht in Salzburg nicht zur Anwendung bringen müsse. Ob Salzburgs Asyl-Landesrätin den Bund von ihrer Berechnung noch überzeugen kann, das darf mit Spannung erwartet werden.

Aktuelle Lage

3.200 Asylwerber sind aktuell in Salzburg auf längere Zeit untergebracht und warten auf ihre Bescheide. Vor allem Flüchtlinge aus Syrien können großteils damit rechnen, bleiben zu dürfen. Und um ihnen die Integration zu erleichtern, hat die Uni Salzburg ein eigenes Programm gestartet. Sie bietet ab sofort Gratis-Sprachkurse für Deutsch und Englisch an - ebenso den Zugang zu zahlreichen Vorlesungen.

Sport- und Bildungsprogramm der Uni

Für Uni-Rektor Heinrich Schmidinger soll die Universität ein Ort der Begegnung werden: „Die Asylwerber haben nicht nur Versorgungsbedarf. Wir müssen auch einen Beitrag leisten, dass sie integriert werden und eine Heimat finden.“ Angeboten werden auch Sportkurse - zum Beispiel im Fitness-Studio der Uni an der Salzburger Alpenstraße und im Sportzentrum Rif bei Hallein. Und auch die Universitätsbibliothek wird für Asylwerber geöffnet. Das gesamte Angebot ist übrigens kostenlos.

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