Viele Flüchtlinge „kein Anlass für Angst“

Der neue Flüchtlingskoordinator Christian Konrad hat sich Dienstag in Salzburg vorgestellt und nahm an einem Treffen der Asylreferenten teil. Konrad appellierte an den Mut und die Nächstenliebe der Österreicher in der Flüchtlings- und Asylfrage.

Christian Konrad Flüchtlinge

Herbert Neubauer/APA

Christian Konrad

Ob Österreich für so viele Flüchtlinge gerüstet sei, darauf antwortete Konrad mit einem Vergleich: „Wir haben derzeit in Österreich rund 53.000 Asylwerber. Das ist nicht einmal ein Fußballstadion voll und daher auch kein Anlass, davor Angst zu haben. Es werden noch einige kommen. Viele gehen durch unser Land durch, die begleiten wir. Also, wir benehmen uns wie Mitteleuropäer, wie Menschen im 21. Jahrhundert. Und das soll auch so bleiben.“

Weiter Suche nach Unterkünften

Ab Donnerstag verhandelt der Flüchtlingskoordinator mit Bund, Ländern und Gemeinden. Es gibt in Österreich nämlich immer noch zu wenige Quartiere für Flüchtlinge, und diese gilt es rasch zu finden und die Bürger darauf vorzubereiten.

„Die Erfahrung zeigt, dass diejenigen, die weit weg sind von der Problematik, darüber reden wie die Blinden von der Farbe. Viele Menschen, die in direktem Kontakt zu Flüchtlingen stehen, finden sehr rasch menschliche Anknüpfungspunkte, Sympathien und erkennen den Nutzen fremder Kulturen“, so Konrad.

„Menschliche Ungeheuerlichkeit“

Dass in Zusammenhang mit den geflohenen Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Kriegsgebieten immer wieder von „Wirtschaftsflüchtlingen“ die Rede sei, hat für Konrad politische Motive: „Das ist, glaube ich, eine politische Absicht, die hier dahintersteht. Die meisten sind wirklich um ihr Leben gelaufen. Und die dann einfach abzutun ist eine menschliche Ungeheuerlichkeit, und das lehne ich ab. Natürlich gibt es auch andere Trittbrettfahrer, aber die werden wir aussondern und wieder nach Hause schicken.“

In Salzburg bekamen im vergangenen halben Jahr 600 Flüchtlinge Asyl.

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