Bundesheer hilft bei Flüchtlingsversorgung

Ab Montagabend helfen Bundesheersoldaten den Einsatzkräfte auf dem Salzburger Hauptbahnhof ab. Damit werden die freiwilligen Helfer von Rotem Kreuz, Caritas und anderen Organisationen entlastet.

Seit fast zwei Wochen schnüren die Helfer auf dem Hauptbahnhof täglich Lebensmittelpakete. Sie zeigen den Flüchtlingen die richtigen Bahnsteige, sie bringen sie in das Notquartier in die Bahnhofsgarage. Wenn die Notreisenden krank und entkräftet sind, bringen die Helfer sie in das Rotkreuz-Zelt am Bahnhofsvorplatz und behandeln sie. Dutzende Freiwillige von Caritas, Rotem Kreuz, den Maltesern oder privaten Initiativen sind Tag und Nacht für die Flüchtlinge im Einsatz.

Unterstützung, bevor freiwillige Helfer „ausbrennen“

Aber die Freiwilligen arbeiten am Limit: Das Bundesheer wird sie jetzt ab Montag entlasten - unter der Führung von Michael Haybäck, Einsatzleiter der Stadt Salzburg. „Die jetzigen Freiwilligen arbeiten am Tag und gehen in der Nacht in den Freiwilligendienst“, sagt Haybäck. „Das ist eine Situation, die kann man in Krisenzeiten kurz- und mittelfristig aufrechterhalten. Die Flüchtlingskrise wird aber noch länger andauern - es ist im Moment kein Ende in Sicht. Und bevor diese Mannschaften ausbrennen und sie uns bei der Unterstützung verloren gehen, ist es sehr sinnvoll, dass das Bundesheer uns hilft.“

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Soldaten entlasten Freiwillige

Ab Montagabend entlastet das Bundesheer die freiwilligen Helfer am Salzburger Hauptbahnhof.

Franz Pritz, Stabschef im Salzburger Militärkommando, sieht die Soldaten als „helfende Hände“. Der Einsatz startet Montagabend: „Über Nacht werden wir einen Zug dort einsetzen - das sind etwa 35 bis 40 Mann. Bei Tag wird es etwa die Hälfte sein, die dort gemeinsam mit den Einsatzorganisationen die Arbeit erledigen werden.“ Mit den Soldaten kann eine 24-Stunden-Betreuung auch längerfristig aufrechterhalten werden. Wie lange das Bundesheer mithilft, ist noch unklar. Für die nächsten zwei Wochen rechnet das Innenministerium mit 5.000 Flüchtlingen täglich auf dem Salzburger Hauptbahnhof.

Nacht auf Sonntag verlief vergleichsweise ruhig

Die Nacht auf Sonntag verlief auf dem Salzburger Hauptbahnhof vergleichsweise ruhig. Gegen Mitternacht kamen zwar 500 Flüchtlinge an. Auf sie wartete aber bereits ein Sonderzug nach München. In der Nacht auf Samstag hatten rund 1.000 Flüchtlinge auf dem Salzburger Hauptbahnhof übernachtet - mehr dazu in 1.000 Flüchtlinge übernachteten in Salzburg (salzburg.ORF.at; 12.9.2015).