Tausende Flüchtlinge passieren Salzburg

Über zehn Züge mit tausenden Flüchtlingen haben am Samstag ohne Probleme den Salzburger Hauptbahnhof in Richtung München passiert. Nur die Insassen des letzten Zuges kurz vor Mitternacht müssen am Bahnhof übernachten.

Der erste Sonderzug mit 450 Personen kam Samstagvormittag im Hauptbahnhof an. Er hielt etwa eine viertel Stunde lang am Bahnsteig 9. In dieser Zeit konnten Helfer Versorgungspakete in den Zug reichen. Ein längerer Aufenthalt des Sonderzuges war nicht vorgesehen, betonten sowohl der Sprecher des Landes, Franz Wieser, als auch ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel.

Insgesamt waren es bis kurz vor 19.00 Uhr zehn Züge mit den 4.300 Flüchtlingen. Die meisten Flüchtlinge mussten in Salzburg in einen deutschen Zug umsteigen - nur drei Sonderzüge fuhren direkt weiter. Der Großteil der Vertriebenen reiste nach Deutschland. Nur einige wenige suchten in Salzburg um Asyl an - bis 19.00 Uhr waren es nur drei.

Ein Teil der Flüchtlinge muss übernachten

Für die Nacht wurden noch fünf Züge mit 2.800 Flüchtlingen erwartet. Für den letzten Intercity aus Wien, der kurz vor Mitternacht erwartet wird, gibt es aber keinen Anschlusszug mehr nach München. Diese Flüchtlinge müssen in Salzburg übernachten.

Um chaotische Zustände wie am Montag zu vermeiden, wurden 450 Feldbetten im Hauptbahnhofsgebäude und rund 70 in einem Zelt am Bahnhofsvorplatz organisiert. Auch der Zug bleibt beheizt stehen - damit können die Flüchtlinge auch dort bleiben. Vor allem für Frauen und Kinder sei eine Versorgung vorbereitet, so die Hilfsorganisationen.

Welle der Hilfsbereitschaft

Am Bahnhof fanden sich am Samstag zahlreiche Helfer des Roten Kreuzes, der Caritas und viele Freiwillige ein. Auf großen Tischen in der Bahnhofshalle schnürten sie Versorgungspäckchen für die Flüchtlinge. Zahlreiche Firmen und Private hatten Spenden vorbeigebracht - Essen, Kleidung und Schuhe.

Was aktuell benötigt wird, veröffentlicht die Caritas Salzburg auf Facebook. Am Samstag wurden in Salzburg 13 Personen medizinisch versorgt - hauptsächlich wegen Bauchschmerzen oder Übelkeit.

Lob für große Solidarität

Die Hilfe habe dank der großen Solidarität sehr gut funktioniert, lobten die Organisatoren und auch Politiker: Sowohl Landes-Katastrophenreferent Josef Schwaiger (ÖVP) als auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler (Grüne) und Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) zeigten sich am Samstag beeindruckt von der großen Hilfsbereitschaft der Salzburger.

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Gut organisierte Hilfe für Sonderzüge

Am Samstag und Sonntag passieren einige Flüchtlingszüge Salzburg. Die Hilfe ist gut organisiert, die Hilfsbereitschaft groß.

Planmäßige Züge nach München fahren normal

ÖBB-Sprecher Zumtobel wies darauf hin, dass alle planmäßigen Züge ohnehin nach München weiterfahren. Bei den Sonderzügen spreche man sich mit den Kollegen der Deutschen Bahn ab.

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