380-kV-Freileitungsgegner hoffen auf EU

Die Gegner der 380-kV-Freileitung holen sich jetzt Verstärkung von der EU-Komission. Es geht um das Gebiet Osterhorngruppe-Kalkvoralpen und rund um den Nockstein. Das Gebiet sei gemäß zweier EU Richtlinien als Vogelschutzgebiet auszuweisen.

Dies habe das Land Salzburg verabsäumt, heißt es von der Initiative aus mehreren Gemeinden, dem Naturschutzbund und der Landesumweltanwaltschaft. Mehr als 500 Quadratkilometer Almen und Wälder, Brutplätze für bedrohte Vogelarten und Fledermäuse: Das Gebiet rund um den Nockstein und die Osterhorngruppe habe eine herausragende Bedeutung für den Vogel- und Naturschutz und dies belege auch eine aktuelle Studie, sagt Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener.

„Durch die genaue Untersuchung der Trasse sind enorm Mengen an Arten gefunden worden - es geht um wertvolle und geschützte Vogel- und Pflanzenarten. Für den Naturschutz ist es ein Riesengewinn, dass wir jetzt endlich genau Bescheid wissen, was in der Osterhorngruppe alles vorkommt.“

EU kann zur Ausweisung als Schutzgebiet zwingen

Das Land Salzburg verzögere die Ausweisung dieses Gebiets als Vogelschutzgebiet, kritisieren die Gegner einer 380-kV-Freileitung. Daher haben die Initiative rund um den Naturschutzbund, die Landesumweltanwaltschaft und mehrere Gemeinden jetzt Beschwerde bei der EU Kommission eingelegt. Diese kann das Land bzw. die Republik zwingen, das gesamte Gebiet gemäß der EU-Richtlinien als Vogelschutzgebiet auszuweisen. Dann müsste nach einer verträglicheren Alternative für die 380-KV Starkstromleitung gesucht werden, etwa einem Erdkabel.

Daran sei auch die Gemeinde Koppl interessiert, sagt Bürgermeister Rupert Reischl (ÖVP). „Wir wollen auf jeden Fall die geplante Leitung hinauszögern. Ziel ist, das derzeit geplante Projekt zu verhindern und die Einreichung eines neuen Projektes, also ein zurück zum Start.“ Ob die EU Kommission aktiv wird bevor die Verfahren für die 380-Kilovol-Leitung abgeschlossen sind, ist allerdings offen.

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