Hitze macht Flüchtlingen zu schaffen

Die 280 Flüchtlinge im Zeltquartier neben der Salzburger Polizeidirektion kämpfen mit der brütenden Hitze. Bis zu 42 Grad hatte es am Wochenende in den Plastikzelten, die Rettung wurde mehrmals alarmiert.

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Viele hoffen sobald wie möglich in feste Unterkünfte übersiedeln zu können.

Mit gemessenen 36,4 Grad war die Landeshauptstadt am Sonntag der Hitzepol Salzburgs. Zu spüren bekamen das auch die Flüchtlinge im Zeltlager neben der Polizeidirektion in der Alpenstraße. Viele von ihnen hatten mit den extremen Temperaturen zu kämpfen.

„Es ist wie im Backofen“

„Am Samstag sind zwei Männer in der Hitze ohnmächtig geworden, wir können in den Zelten nicht schlafen, weil es zu heiß ist. Manche bekommen durch die Sonne einen Ausschlag, viele haben einen Sonnenbrand - in den Zelten ist es wie in einem Backofen“, berichtet etwa einer der Flüchtlinge.

Die Hitze mache besonders auch den muslimischen Flüchtlingen zu schaffen, die jetzt im Ramadan tagsüber fasten und erst nach Sonnenuntergang etwas essen und trinken dürfen, erzählt ein anderer Mann aus dem Irak.

Situation für viele „einfach schrecklich“

Den Flüchtlingen macht nicht nur die Hitzewelle zu schaffen, sondern auch die Ungewissheit, wie es weitergeht. „Es hat am Anfang geheißen, dass wir eine, maximal zwei Wochen hier in den Zelten sein werden. Mittlerweile sind manche schon fast zwei Monate hier. Es ist einfach schrecklich.“ Einige der Männer warten tatsächlich bereits seit gut 40 Tagen darauf, dass sie von dem Zelt-Notquartier in feste Unterkünfte wechseln können.

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Berthold: „Jeden Tag 300 neue Anträge“

Die zuständige Landesrätin Martina Berthold (Grüne) kann den Flüchtlingen am Sonntag aber kaum Hoffnung auf eine baldige Verbesserung ihrer Lage machen. „Die Zelte sind etwas, das ich von Anfang an kritisiert habe. Faktum ist jetzt, dass jeden Tag 300 neue Asylanträge kommen, dass wir auf der Landesebene intensiv Plätze schaffen, aber wir können den Andrang nicht sofort abdecken“, so die Politikerin. Wie es mit den fast 300 Flüchtlingen in dem Notquartier also weitergehen soll, weiß nach wie vor niemand so genau.

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