Analyse: FPÖ-„Krieg“ kocht weiter

Der Ton zwischen Heinz-Christian Strache und dem Salzburger Karl Schnell ist in diesem Streit andere als salonfähig. Schnell gründet nun mit verärgerten Freiheitlichen eine neue Partei und will bundesweit bei Wahlen antreten. Eine Analyse von ORF-Chefredakteur Gerd Schneider …

Mit der Ankündigung des Salzburgers Schnell, eine neue und bundesweite Partei für verärgerte und von Strache ausgeschlossene Freiheitliche zu gründen, bekommt der Konflikt eine neue Dimension. Wenn es in der FPÖ kracht, dann geht es meistens alles andere als zimperlich ab. Das wissen wir nicht nur aus der jüngsten Geschichte. Da gehören Wörter wie „Diktator“, „Putsch“, „Meuchelmord“ und „Sauhaufen“ plötzlich wieder zum Wortschatz des Alltags im öffentlichen Schlagabtausch.

Gerd Schneider

ORF

Chefredakteur Schneider analysiert

Vor einer Woche hat Karl Schnell nach seinem Parteiausschluss durch den blauen Bundesparteichef im ORF-Interview für „Salzburg heute“ gesagt: „Strache hat die Landes-FPÖ in die Luft gesprengt. Ich glaube, er hat sich dabei selbst verletzt.“ Heute wissen wir, wie Karl Schnell das gemeint hat.

Mit seiner Ankündigung gegen Straches FPÖ nun auch auf Bundesebene kandidieren zu wollen, hat der Feldzug des streitbaren Glemmtalers einen neuen Höhepunkt erreicht. Dass es sich dabei um Rache handelt, belegt wohl die Aussage Schnells, dass er sich bei einem bundesweiten Antreten politisch - wörtlich - „gar nichts“ erwarte.

Schadet Kandidatur den Wahlen Straches?

Schnell erreicht zumindest aber eines: Das Thema wird bundesweit in der Öffentlichkeit weiter köcheln, auch während Straches Wahlkampf in Wien. Ob Schnell damit Erfolg hat, wird allerdings erst das Ergebnis der Wien-Wahl im Oktober zeigen.

Links: