Todesgefahr durch fehlerhafte Beladung

Es gibt immer mehr schwere Verkehrsunfälle durch ungesicherte, schlecht befestigte oder falsch positionierte Ladung, sagt der Experte Gerhard Kronreif. Diese Gefahren würden oft unterschätzt. Harte Gerichtsurteile drohen.

Durchschnittlich ein Dutzend Verkehrsunfälle pro Jahr haben in Stadt und Land Salzburg mit schlecht gesicherter Ladung zu tun - Tendenz seit Jahren steigend. Solche Szenen könnten auch sehr dramatische Folgen haben, sagt der gerichtlich beeidete Sachverständige und Maschinenbautechniker Gerhard Kronreif: „Wenn zum Beispiel zu viel Gewicht hinter der Hinterachse transportiert wird, dann entlastet das die Vorderachse. Dadurch werden Fahrzeuge unlenkbar. Es gab auch schon einen Unfall mit zwei Toten wegen dieser falschen Lastverteilung.“

Der umgestürzte Sattelschlepper auf der Tauernautobahn

ORF / Gerald Lehner

Umgekippter Sattelschlepper - ein Unfall, der glimpflich ausging

Horror mit Schwerfahrzeugen

Oft seien Ladungen auch nicht gegen das Verrutschen oder Kippen gesichert, oder die Schwerpunkte sind zu hoch über der Fahrbahn: „Wenn in Kurven die Fliehkräfte und Hebel wirken, dann kann die ganze Ladung kippen und das Fahrzeug mitnehmen. Wir hatten auch einen Fall, wo ein Sattelschlepper dadurch in einen Fluss gestürzt ist. Es gab Schwerstverletzte.“

Dazu kommen Unfälle, bei denen Teile der Ladung von Fahrzeugen fallen und andere Verkehrsteilnehmer oder deren Fahrzeuge treffen - bis hin zu schweren Verletzungen, Toten und technischen Totalschäden.

Haftstrafen möglich

Schlamperei bei der Sicherung von Ladung kann auch vor Gericht harte Konsequenzen haben: „Mir ist eine Verurteilung bekannt, wo ein Fahrzeuglenker vier Monate unbedingte Haft bekam“, erzählt Kronreif. Für die ordnungsgemäße Absicherung müsse man sich unbedingt Zeit nehmen und die Vorschriften sowie die physikalischen Naturgesetze beachten, mahnt der Experte.