Schnell verweigert Termin bei Strache

Salzburgs FPÖ-Parteispitze weigert sich, zum Rapport nach Wien zu fahren. Dort hätte sie am Dienstag wegen der internen Querelen einen Termin mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gehabt. Dieser hatte die Haltung der Landespartei in einem Brief stark kritisiert.

Karl Schnell, Klubobmann der FPÖ im Landtag und nach wie vor heimlicher Parteichef in Salzburg, verweigert eine Fahrt nach Wien. Man habe diese Angelegenheiten in Salzburg zu regeln, und das sei wichtiger als 800 Kilometer spazierenzufahren. Mit „Angelegenheiten“ bezieht sich Schnell auf die jüngsten Querelen in der Salzburger FPÖ.

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Funktionäre aus Partei ausgeschlossen

Grund für die interne Streiterei sollen Gerüchte sein, die einige FPÖ-Funktionäre über den Landtagsabgeordneten Friedrich Wiedermann verbreitet hatten, er habe Schnell erpresst. Zumindest zwei dieser Funktionäre waren in der Stadt Salzburg auch an der Entmachtung von FPÖ-Klubobmann Andreas Schöppl beteiligt.

Die Reaktion der Landespartei: Vier Funktionäre wurden im Mai aus der Partei ausgeschlossen, mehrere Partei-Angestellte außerdem gekündigt - darunter auch der freiheitliche Landesgeschäftsführer Hermann Kirchmeier und Stadtparteichef Andreas Reindl. Letzterer soll nun am Donnerstag bei einem außerordentlichen Bezirksparteitag der Stadt-FPÖ zu Schöppls Nachfolger gewählt werden, übrigens sehr zum Missfallen von Langzeitobmann Schnell. Und dessen Haltung in Richtung Bundespartei ist mehr als eindeutig.

Wie reagiert Parteichef Strache?

Den Termin bei Partei-Chef Strache könne man außerdem auch aus terminlichen Gründen nicht wahrnehmen, sagte Schnell. Dienstagabend tagen Landesparteivorstand und die freiheitliche Landesleitung und das sei der einzig mögliche Termin für eine Sitzung gewesen. Zumal habe er ja auch noch einen Betrieb zu führen und 24-stündige Notdienste als Arzt, so Schnell. Für den Wirbel in der Partei würde ohnehin nur eine Handvoll Leute sorgen, und die sollten erst einmal eine Leistung erbringen.

Die Frage ist nun, wie Strache auf die Haltung seiner Salzburger Statthalter reagiert, und ob er sogar zum außerordentlichen Bezirksparteitag am Donnerstag kommt. Er hatte die Vorgangsweise der Landespartei am vergangenen Wochenende stark kritisiert und als unkameradschaftlich bezeichnet.

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