Post schützt Briefträger mit Hundekeksen

Die Post stattet ihre Briefträger jetzt mit Hundekeksen aus, um Angriffe von Hunden zu verhindern. Im Jahr 2014 wurden österreichweit 47 Briefträger von Hunden gebissen.

Für die Aktion stellt ein Tierfachgeschäft pro Jahr zehn Tonnen „Hundeleckerlis“ zur Verfügung. Seit Kurzem hat auch Briefträgerin Maria Stocker bei der Zustellung von Briefen und Paketen immer eine Ration Hundekekse dabei - das mache sie beliebt bei den Vierbeinern ihrer Kunden, sagt sie schmunzelnd.

„Ich bin jetzt quasi die Leckerli-Frau. Das bringt mir durchaus etwas. Denn die Hunde sind jetzt brav, obwohl durch den Briefträger ja jeden Tag sozusagen ein Störenfried kommt. Und jetzt haben die Hunde erkannt, dass ich eine ‚Brave‘ bin und kein Eindringling.“

Hundekekse für Briefträger

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Maria Stocker hat seit einiger Zeit beim Zustellen immer Hundekekse mit

Hundekekse für Briefträger - das ist ein neues Konzept der Post, um Zusteller vor angriffslustigen Hunden zu schützen, die ihren „Überwachungsauftrag“ besonders ernst nehmen, schildert der Sprecher der Österreichischen Post AG, Kurt Obermann. „Unsere Briefträgerinnen und Briefträger müssen in Ausübung ihres Jobs zwangsläufig fremde Liegenschaften betreten. Das kann ein Hund natürlich als sein Territorium verteidigen. Daher wollen wir unsere Mitarbeiter im Umgang mit Hunden briefen.“

Idee kommt auch bei Hundebesitzern gut an

Die Idee der Hundekekse kommt nicht nur bei den Vierbeinern gut an, sondern offenbar auch bei deren Besitzern. „Diese Idee ist nicht schlecht. Aber bei uns hat man solche Kekse nie gebraucht, denn unsere Hunde haben die Briefträger immer gerne mögen“, sagt Hundebesitzer Hans Hollaus. Ins selbe Horn stößt Hundebesitzer Maximilian Pfeifenberger. „Das ist eine gute Idee. Dadurch gibt der Hund eine Ruhe, und es passiert nichts oder zumindest weniger“, sagt Pfeifenberger.

Hundekekse für Briefträger

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Der Trick mit den Hundekeksen wirkt offenbar - auch bei diesem Schäferhund

Dass Hunde und Briefträger häufig nicht die besten Freunde sind, sondern ein konfliktbehaftetes Verhältnis haben, ist nicht nur ein Klischee, bestätigt Hundetrainerin Johanna Thurner. „Für den Hund ist der Briefträger eine Person, die jeden Tag sein Revier betritt und dieses auch wieder fluchtartig verlässt. Der Hund glaubt damit, er hat gewonnen und alles richtig gemacht.“ Grundsätzlich können mitgebrachte Leckerlis diese Situation entschärfen - doch manche Hunde sind offenbar an den Keksen weniger interessiert als an der Post selbst.

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