Rätselraten über Prechts und Jöllis Absturz

Der tödliche Absturz der Salzburger Alpinisten Albert Precht und Robert Jölli auf Kreta sorgt bei Alpinisten für Verwunderung. Niemand kann sich erklären, wie ein erfahrener Kletterer wie Precht in einer so einfachen Wand abstürzen kann.

Der 67-jährige Precht ist Freitag gemeinsam mit dem pensionierten Alpinpolizisten Robert Jölli aus Bischofshofen (Pongau) in einer Schlucht rund 100 Meter in die Tiefe gestürzt. Beide Männer waren auch staatlich geprüfte Berg- und Skiführer. Das Tennengebirge und der Hochkönig waren ihre Heimat: Hunderte neue Routen hat Albert Precht in die Wände gezogen und dabei auf gebohrte Haken verzichtet. Ein Kletterpionier, dem eine relativ einfache Wand wie in der Perivolakia-Schlucht auf Kreta eigentlich problemlos gelingen sollte.

Thomas Huber: „Sie waren wohl nicht bei der Sache“

Auch der deutsche Extremkletterer Thomas Huber aus Berchtesgaden (Bayern) zeigt sich ratlos. „Man fragt sich, warum so etwas ausgerechnet bei einer Klettertour passiert, die ihn eigentlich nicht gefordert hat. Der Albert hat ohne Seil tausende Meter im free solo bis zum achten Grad geklettert. Er hat schwierigste Erstbegehungen schlecht abgesichert gemeistert und tausende Standplätze gebaut. Und ausgerechnet in einem anscheinend leichteren Gelände passiert das Schlimme, dass eine Seilschaft wie Robert Jölli und Albert Precht, die wirklich ein eingespieltes Team waren, wohl einen eklatanten Fehler gemacht hat. Ich fürchte, sie waren zu diesem Zeitpunkt einfach nicht bei der Sache“, sagt Huber.

Kameraden haben Kletterurlaub abgebrochen

Albert Prechts Ehefrau und fünf Bischofshofener Kletterfreunde von Precht und Robert Jölli haben ihren Kletterurlaub auf Kreta abgebrochen. Sie sind bereits auf dem Heimweg und werden für Sonntagnachmittag in Salzburg zurück erwartet.

Link: