Masernfälle: Ohne Impfung kein Kindergarten

Wenn in einem Kindergarten ein Masernfall auftritt, dann müssen alle ungeimpften Kinder dort zwei bis drei Wochen zu Hause bleiben. So sollen größere Ausbrüche verhindert werden, betont die Landessanitätsdirektion.

Die Zahl der Masern-Erkrankungen steigt österreichweit, weil es relativ viele ungeimpfte Kinder gibt. In Salzburg ist aktuell eines von fünf Kindern nicht gegen Masern geimpft. Um keine Epidemien entstehen zu lassen, sind aber wesentlich höhere Impfquoten nötig. Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht von 95 Prozent.

Kind wird geimpft

ORF

22 Prozent der Kinder in Salzburg sind aktuell nicht gegen Masern geimpft

Ein Fall kann zu tausend Infektionen führen

Deshalb geht die Salzburger Landessanitätsdirektion jetzt streng vor: Alle nicht geimpften Kinder werden zwei bis drei Wochen von der Betreuung ausgeschlossen, sobald es einen Krankheitsfall gibt. Das soll Epidemien verhindern, sagt Landessanitätsdirektorin Heidelinde Neumann: „Deshalb der Ausschluss, der natürlich zu Schwierigkeiten gerade bei berufstätigen Eltern führt. Das ist uns schon bewusst. Aber weil die Krankheit wirklich so gefährlich ist und so einen schweren Verlauf hat, werden solche rigorosen Maßnahmen gesetzt. Denn wir wissen von anderen Ländern, dass ein einziger Fall oft zu tausenden Infektionen führt.“

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Wann Kinder welche Impfungen erhalten, ist zentral in einer Impfdatenbank gespeichert. Deshalb wissen die Behörden darüber Bescheid, wie viele Kinder geimpft wurden. Wenn ein Masernfall gemeldet wird, zeigen die Daten auch genau, wer nicht geimpft ist. Eltern müssen dann eine andere Kinderbetreuung organisieren. Mütter wie Uta Degner aus Salzburg haben für die harte Linie durchaus Verständnis: „Ich verstehe auch, wenn die Kindergärten da negative Erfahrungen gemacht haben, dass sie da eine rigorosere Regelung machen.“

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